Wien
Kampf gegen Klimawandel - Hanke zu Gast in Südkorea
Repräsentanten der 50 modernsten Städte der Welt diskutierten in Seoul über Lebensqualität und Nachhaltigkeit - und auch Wien war mit dabei.
16 Bürgermeister und 56 Spitzenrepräsentanten der 50 modernsten Städte der Welt aus 30 Ländern haben über drei Tage die Themen Lebensqualität, Nachhaltigkeit sowie Chancen und Herausforderungen für die Städte beim "World Cities Mayors Forum 2023" in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul diskutiert.
"Brauchen Investitionen in die Menschen"
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke reiste in Vertretung von Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) an und legte seinen Fokus auf öffentliche und private Investitionen: "Die Klimaerwärmung und der Kampf gegen den Klimawandel betreffen uns alle, daher müssen wir auch bei der Lösung zusammenarbeiten. Vor allem brauchen wir Investitionen in klimaresiliente Infrastruktur, Innovation und in die Menschen."
Wien lege daher bewusst den Schwerpunkt auf den Ausbau der Öffis, betont der Stadtrat. Das U2/U5-Projekt gelte "zu Recht" als die größte Klimaschutzmaßnahme der Stadt. "Daneben hat sich Wien mit der Klimaneutralität bis 2040 ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Um dieses erreichen zu können, drehen wir an vielen Schrauben."
5-Punkte-Plan gegen Fachkräftemangel
Über 4,2 Milliarden Euro investiere man in den Ausstieg aus Gas. In Simmering wird etwa die größte und leistungsstärkste Wärmepumpe Europas gebaut, die künftig über 110.000 Haushalte versorgen wird. Hinzu kommt Wiens erste Tiefengeothermie-Anlage, die voraussichtlich ab 2026 rund 20.000 Wiener Haushalte mit umweltfreundlicher Fernwärme beliefern wird. Zusätzlich investiere man "massiv" in den Ausbau von Photovoltaik, so Hanke.
Da es aber auch Fachkräfte braucht, um die Ziele zu erreichen und den Umstieg umzusetzen, hat Wien einen 5-Punkte-Plan ins Leben gerufen - wir berichteten. Dazu gehören die Erweiterung des Ausbildungsgeldes, eine neue Lehrstellenförderung für Berufe im Klimaschutz, Berufsorientierung für Jugendliche im Bereich digitale Kompetenzen, die Initiative "Öko-Booster" und das Um- und Weiterbilden zum "Klima-Winner". Zudem werden alle finanziellen Unterstützungsangebote künftig im waff gebündelt.
Preis ging 2022 an Wien
Die Stadt Wien hat den "Lee Kuan Yew World City Prize" im März 2022 gewonnen und wird als nächste Gaststadt 2025 selbst das "World Cities Summit Mayors Forum" hosten. Wien wurde von dem Preiskomitee in Singapur vor allem vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie als Vorbild für Stadtentwicklung und -erneuerung sowie nachhaltiges Wachstum gelobt.
Positiv hervorgehoben wurden das Schaffen von mehr Frei- und Grünflächen, das Konzept der Stärkung vieler lokaler Zentren und lebendiger Stadtteile wie in der Seestadt Aspern oder am Nordbahnhof-Areal und Wiens Angebot sich durch Initiativen wie die Grätzloase aktiv zu engagieren. Der Preis wird seit 2010 alle zwei Jahre verliehen. Bisherige Preisträger waren Seoul, Medellin, Suzhou, New York City und Bilbao. Benannt ist der Preis nach Singapurs erstem Premierminister Lee Kuan Yew. Er war maßgeblich an Singapurs Entwicklung zu der grünen Gartenstadt beteiligt, für die es heute bekannt ist.