Österreich

Kamera im Ärmel – Trio ergaunert im Casino 323.000 Euro

Mittels manipuliertem Handy sollen drei Chinesen im Casino Salzburg insgesamt 323.000 Euro abgestaubt haben. Das Trio ist in U-Haft.

Christine Ziechert
Die manipulierte Handykamera filmte die Karten (Symbolbild).
Die manipulierte Handykamera filmte die Karten (Symbolbild).
Getty Images

Mit einem recht simplen Trick sollen jetzt zwei Männer (29, 47 Jahre) und eine Frau (34) beim Kartenspiel Macau Baccarat im Salzburger Casino 323.000 Euro ergaunert haben. Das Trio soll dabei eine manipulierte Handykamera verwendet haben, die im Jackenärmel versteckt wurde, berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN).

Bei Macau Baccarat wird gegen den Croupier gespielt. Ziel ist es, mit mindestens zwei, höchstens drei Karten den Höchstwert von 9 zu erreichen. Die mit einer speziellen Software ausgestattete Handykamera filmte die Karten beim Abheben bzw. Auffächern. Schon ein kleiner Ausschnitt genügt, damit die Software die Karten erkennen kann.

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    Beim dritten Casino-Besuch klickten die Handschellen

    Nachdem die zuletzt in Italien gemeldeten Chinesen am 21. Mai insgesamt 129.000 Euro und am 23. Mai 194.000 Euro gewonnen hatten, wurden Mitarbeiter der Casinos Austria misstrauisch. Überprüfungen und Videoauswertungen bestätigten laut "SN" dann den Verdacht.

    Als das Trio am 29. Mai wieder ins Casino im Schloss Klessheim kam, klickten die Handschellen. Die beiden Männer und die Frau sind wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft. Laut Elena Haslinger, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, wird wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt. 

    60.000 Euro in bar sichergestellt

    Bei einer Durchsuchung der Hotelzimmer und des hochpreisigen Mercedes, mit dem die Verdächtigen angereist waren, wurden knapp 60.000 Euro in bar, modifizierte Mobiltelefone und zahlreiche "Membercards" anderer Casinos sichergestellt. Zudem sollen laut "SN" im Auto auch Bankbelege mit hohen Überweisungsbeträgen entdeckt worden sein.

    "Wir sehen uns die Vorwürfe der Ermittlungsbehörden genau an", erklärte Rechtsanwalt Kurt Jelinek, der die Beschuldigten vertritt, gegenüber den "SN". Im Fall einer Verurteilung drohen den drei Beschuldigten ein bis zehn Jahre Haft.

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