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Eklige Käfer-Invasion sorgt im Gemeindebau für Ärger
In einem Wiener Gemeindebau sorgen asiatische Marienkäfer für Ärger bei einem Mieter. Sie belagern die Wohnung des Meidlingers.
Marcel machte am Sonntagabend in seiner Meidlinger Gemeindewohnung einen regelrechten Gruselfund. Als der 27-Jährige die Fenster zum Lüften öffnete, entdeckte er unzählige Käfer in den Rahmen. "Ich habe meinen Augen nicht getraut, sie waren einfach überall", zeigt sich der Wiener schockiert.
Asiatische Art im Vormarsch
Tatsächlich dürfte es sich dabei dabei um asiatische Marienkäfer handeln. Die Plage ist laut einem "orf.at"-Bericht bereits ein österreichweites Phänomen. Die Käferart breite sich im Herbst in ganzen Schwärmen aus – sie belagern Hauswände, Fenster und Türrahmen. Vielen Anrainern sind sie daher ein Dorn im Auge. Biologe und Insektenliebhaber Joachim Tajmel erklärte gegenüber "orf.at", dass die Marienkäfer-Art zum ersten Mal vor 22 Jahren in Belgien aufgetreten ist. Zuvor wurde sie in Amerika zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt.
Inzwischen habe sich die Art extrem stark vermehrt und stellt für die heimischen Marienkäfer eine Gefahr dar. Immerhin: Für den Menschen sind auch die asiatische Käfer ungefährlich. Tajmel warnt jedoch vor dem Einsatz von Pestiziden und rät zum Einsammeln der Insekten – idealerweise mit dem Staubsauger.
Marienkäfer zählen nicht zu Schädlingen
Wiener Wohnen setzt sich bei der Schädlingsbekämpfung in den Gemeindebauten ein. Die Kosten dafür zählen zu den allgemeinen Betriebskosten. Als Schädlinge werden hier Pharaoameisen, Kakerlaken, Ratten, Mäuse, Wespennester, Taubennester, Bettwanzen und Taubenkot angeführt. Marienkäfer zählen allerdings nicht dazu. Marcel bleibt also nichts anderes übrig, als zum Staubsauger zu greifen und die unerwünschten Mieter aufzusaugen.