Ukraine

Staudamm gesprengt – Video zeigt heftige Explosion

In verschiedenen Telegram-Kanälen wird derzeit in Video geteilt, dass eine gewaltige Explosion beim Kachowka-Staudamm zeigen soll.

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    In der Nacht auf 6. Juni wurde der Dnipro-Staudammes am Wasserkraftwerk Kachowka in die Luft gesprengt – <a target="_blank" data-li-document-ref="100274935" href="https://www.heute.at/g/staudamm-bei-cherson-gesprengt-ukraine-droht-riesen-flutwelle-100274935"><em>"Heute"</em> berichtete</a>.
    In der Nacht auf 6. Juni wurde der Dnipro-Staudammes am Wasserkraftwerk Kachowka in die Luft gesprengt – "Heute" berichtete.

    Die Echtheit des Videos konnte bisher noch nicht geprüft werden. Auf dem Video ist zu sehen, dass der Damm bereits beschädigt ist, als sich die Explosion ereignet. Mehrere Militärblogger spekulieren deshalb, ob die Explosion von einer angeschwemmten Mine stammt. Unklar ist ebenfalls, wer das Video aufgenommen hat.

    Russland und die Ukraine gaben sich gegenseitig die Schuld an der Zerstörung des Stausees, beide Seiten sprechen von einem "Terroranschlag" und einer beispiellosen Katastrophe für die Umwelt. Kiew wirft russischen Truppen vor, das Wasserkraftwerk und den Staudamm vermint und gesprengt zu haben. Moskau wiederum behauptet, die Anlage sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden und fordert eine internationale Untersuchung.

    Warnung vor humanitärer Krise

    Nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine wächst die Angst angesichts der Überschwemmungen und der Gefahr eines möglichen nuklearen Unfalls. Die Vereinten Nationen warnten vor "ernsten humanitären Folgen für hunderttausende Menschen auf beiden Seiten der Frontlinie". Über Nacht hätten Tausende Menschen ihre Häuser verloren, weitere Tausende hätten keinen Zugang zu Wasser, Nahrung und einer Grundversorgung.

    UN-Generalsekretär António Guterres nannte den Vorfall eine "weitere zerstörerische Folge der russischen Invasion in der Ukraine", hob allerdings hervor, die UNO habe "keinen Zugang zu unabhängigen Informationen über die Umstände, die zu der Zerstörung" des Dammes führten.

    Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilte den Angriff scharf. Die Zerstörung gefährde Tausende Zivilisten und verursache schwere Umweltschäden, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb: "Die Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt klar als Kriegsverbrechen – und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Verantwortung ziehen."

    Steigende Weizenpreisen

    Unterdessen sind nach der Zerstörung des Damms die Weltmarktpreise für Weizen und Mais am Dienstag in die Höhe geschnellt. An der Börse Chicago Mercantile Exchange zogen die Notierungen im frühen Handel um 2,4 Prozent auf 6,39 US-Dollar je Scheffel (rund 27 Kilogramm) an. Mais wurde mehr als ein Prozent teurer gehandelt, Hafer legte um 0,73 Prozent zu.

    Der Dammbruch ließ an den Märkten die Sorge aufkommen, dass die erschwinglichen Lieferungen von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl aus der Ukraine an Entwicklungsländer, wo die Menschen mit Hunger und hohen Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben, unterbrochen werden könnten. In der Südukraine gibt es riesige landwirtschaftliche Flächen, die durch die Wassermassen womöglich in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Joseph Glauber zufolge, Senior Research Fellow am International Food Policy Research Institute und ehemaliger Chefökonom des US-Landwirtschaftsministeriums, wurde in diesem Gebiet zuletzt jedoch weniger Weizen angebaut, weil es in der Nähe der Front liege.

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      SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger