Politik
Junge Grüne: Rücktritt nur Schmäh?
Am Montag verkündete Flora Petrik den Rücktritt des Vorstands der Jungen Grünen. Allerdings: Die Jungen Bundesgrünen gibt es gar nicht mehr.
Der "Rücktritt" hatte ebenso wie der tagelange Streit zwischen Petrik und der Partei großen Wirbel ausgelöst – und laut Experten auch Parteichefin Eva Glawischnig geschadet ("Heute" berichtete). Doch war das ganze nur eine Nebelgranate der Jungen?
Bei näherem Hinsehen zeigt sich nämlich:
- Es gibt einen Bundesvorstand mit sieben Mitgliedern.
- Von diesem Vorstand wollen diese sieben (also alle) zurücktreten.
- Problem: Seit 31. März 2017 existiert der Verein "Junge Grüne" für die Grünen nicht mehr.
- Grund: Sie hat ihm die Anerkennung entzogen.
- Zumindest heuer kann dieser Schritt nicht mehr rückgängig gemacht werden.
- Die Frist dafür ist an eben diesem 31. März abgelaufen.
- Denn: Bis dahin hätten die Grünen die Fördermittel für ihre Jugendorganisation beim Jugendministerium abholen müssen.
- Das ist nicht passiert.
- Bedingung dafür wäre gewesen, dass sich die Jungen verpflichten, die Unterstützung einer Gegenkandidatur gegen die "GRAS" bei der ÖH-Wahl zu unterlassen.
So gehen die Grünen weiter vor
Am 21. April tagt der "Erweiterte Bundesparteivorstand". Einen Tag lang wollen sich die Mitglieder – von Ländervertretern über den Bundesvorstand bis hin zu den Jugendorganisationen der Länder und den EU-Abgeordneten – intensiv damit beschäftigen, wie die Grünen eine neue, funktionierende Bundes-Jugendorganisation aufbauen können. Dabei soll es auch eine Aussprache mit Glawischnig-Kritikern geben.
Personelle Konsequenzen bei den Grünen schloss Glawischnig im Vorfeld aus. Sie lädt die Jungen Grünen zur weiteren Kooperation ein. Den Rücktritt von Petrik und ihren Vorstandskollegen bewertet Glawischnig als positiv, aber zu spät. (bob)