Politik

Jung-Ärzte: Chaos bei der Ausbildung, Abwanderung

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Vernichtende Kritik des Rechnungshofs an der Ärzte-Ausbildung in Österreich: Die Prüfer bemängeln fehlende Evaluierung, Kontrolle und Daten über Abwanderungs- und Drop-out-Gründe.

220 Seiten umfasst der Bericht, überprüft wurden das AKH Wien, die Uni-Klinik Innsbruck sowie die Landeskliniken St. Pölten/ Lilienfeld und Gmünd/Waidhofen/ Zwettl. Der Befund ist ernst: So fehlten etwa "für die 2014 erfolgte Ärzteausbildungsreform wichtige Entscheidungsgrundlagen". Gemeint: Abwanderungsgründe und -zahlen von Absolventen, Drop-out-Gründe von Turnusärzten. Die Ausbildungsstätten wurden jahrzehntelang nicht überprüft, trotz gesetzlicher Vorgaben fanden keine Kontrollen der Ausbildungsqualität vor Ort statt.

Auch die "Ausbildungsverantwortung" zwischen Krankenanstaltenträger, ärztlichem Leiter und Klinikvorstand sei nicht "ausreichend wahrgenommen" worden. Folge all dessen: Im Oktober 2014 waren nur mehr 61 % der Absolventen des Studienjahrs 2010/11 in Österreich ärztlich tätig. Immerhin sei "in den letzten Jahren das Bemühen um Verbesserungen der Ausbildung erkennbar", attestieren die Prüfer. Trotzdem gaben sie den Verantwortlichen 59 Empfehlungen mit.