Politik

Julia Herr fordert Pflicht für Lebensmittelspenden

Heute Redaktion
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"Jahr für Jahr landen 577.000 Tonnen an Lebensmitteln im Müll statt auf unseren Tellern", so SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr. Sie will nun eine Spendenpflicht.

"Dieser Verschwendung dürfen wir nicht länger zuschauen. Vom Feld bis zur Küche muss hier ein Umdenken stattfinden", so Herr in einer Aussendung. Im ersten Schritt brauche es im Lebensmittelhandel klare gesetzliche Vorgaben, die dem Wegwerfen von genießbaren Lebensmitteln Einhalt gebieten würden.

"Statt im Container zu landen, sollen Supermärkte Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen spenden müssen", so Herr. Frankreich sei hier Vorbild. "Ein entsprechendes Gesetz gilt dort für Supermärkte mit über 400 Quadratmetern. In Österreich werden aktuell von den insgesamt rund 90.000 Tonnen aussortierten Lebensmitteln nur 12.000 gespendet", so Herr.

Staat müsse Verteilung unterstützen

Zu wenig, befindet die Abgeordnete: "Über 600.000 Menschen in Österreich haben Probleme, sich gute und ausgewogene Nahrung zu leisten. Da ist es nicht tolerierbar, wenn zwar unverkäufliche, aber völlig genießbare Lebensmittel einfach aussortiert werden." Wenn bestehende Organisationen nicht die Kapazitäten und Infrastruktur zur Verteilung aussortierter Lebensmittel haben, müsse die Unterstützung durch den Lebensmittelhandel und den Staat erfolgen.

Aber auch: Wenn weniger Lebensmittel im Müll landen, müsse auch weniger produziert werden. "Das ist gut für den Klimaschutz", so Herr. Ziel müsse daher eine Reduktion an weggeworfenen Lebensmitteln sein "und nicht bloß eine Wiederverwertung, beispielsweise als Tierfutter". Hier würden kürzere Produktionswege und regionales Wirtschaften eine entscheidende Rolle spielen.