Nach Angriffen
Jüdische Einrichtungen in Linz nun unter Polizeischutz
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger fordert einen politischen Schulterschluss gegen Antisemitismus. Manche Stimmen aus der SPÖ seien "unerträglich".
Die israelische Fahne vor dem Alten Rathaus am Linzer Hauptplatz wurde in den vergangenen Wochen mehrfach angegriffen. Die letzte Attacke fand Ende Oktober statt. Da wollte der Portier an einem Sonntag gegen 6 Uhr in der Früh die Flagge hissen, als ihn zwei offensichtlich betrunkene Männer daran hindern wollten. Sie sagten sinngemäß, dass er das lassen solle. Der Portier hisste die Fahne trotzdem.
Nachdem der Angestellte wieder zurück im Gebäude war, sollen sich die beiden Männer auf die Flagge gehängt, daran gerissen und sie zu Boden gezogen haben. Bei der Tat wurden sie von einer vorbeikommenden Streife beobachtet. Die Polizisten konnten die beiden Verdächtigen stoppen und fassen. Es soll sich um zwei 20-jährige Linzer mit österreichischer Staatsbürgerschaft handeln. Sie gestanden ihre Tat laut Behörden. Die Flagge wurde sofort wieder aufgehängt.
Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), der sein Büro nur ein paar Meter Luftlinie entfernt hat, fordert nun im ausführlichen Gespräch mit "Heute" einen politischen Schulterschluss gegen Antisemitismus.
„Ich halte es für unerträglich, wenn versucht wird, auch nur ansatzweise für die Hamas Verständnis zu haben.“
"Es ist schlimm aber es ist so, dass die jüdische Community wieder stärker von der Polizei unterstütz wird und ihre Einrichtungen bewacht werden", so Luger. Das sei nach den Angriffen leider notwendig. Luger weiter: "Es geht auch um Haltung. Nach jeder Attacke auf die israelische Fahne habe ich gesagt: die kommt da wieder hin." Es sei ein politischer Schulterschluss gegen Antisemitismus nötig.
Antisemitische Angriffe
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In Bezug auf jene Postings von SPÖ-Teilorganisationen, in denen versucht wurde, den Hamas-Terror vom 7. Oktober zu rechtfertigen, findet Luger klare Worte: "Ich halte es für unerträglich, wenn versucht wird, auch nur ansatzweise für die Hamas Verständnis zu haben." Und weiter: "Besonders schmerzhaft ist es, wenn so etwas aus Teilen der Sozialdemokratie erfolgt. Ich glaube aber, dass das keine Sozialdemokraten sind, denn die sind nicht antisemitisch", so das Linzer Stadtoberhaupt.