Fahne heruntergerissen
Zerstörte Israel-Flagge – das droht jetzt Verdächtigen
Am Sonntag wurde in Linz eine Israel-Flagge zu Boden gerissen. Die Verdächtigen wurden von der Polizei einvernommen. Das droht den Jugendlichen jetzt.
Zwei Verdächtige wurden am Montagvormittag in einer Linzer Schule zur Rede gestellt und angezeigt. Der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter erklärte im Gespräch mit "Heute": "Sie wurden auf freiem Fuß angezeigt", so Pogutter.
Das Delikt: "Herabwürdigung fremder Symbole". Einer der Verdächtigen ist 14 Jahre alt, der andere 15 Jahre. Die beiden dürften der Polizei bereits wegen anderer Delikte bekannt sein.
Mit Füßen auf Fahne herumgetrampelt
Bei einem der Burschen soll es sich um einen Syrer handeln. Er fuhr laut ersten Informationen am Sonntag mit seinem Fahrrad zum Hauptplatz, riss die Flagge vor dem Alten Rathaus mit Gewalt herunter. Der zweite Verdächtige soll mit den Füßen auf der Fahne herumgetrampelt sein.
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Ein Video von dem Vorfall führte die Polizei zu dem beiden mutmaßlichen Tätern. Ein dritter Jugendlicher, der die Fahne über den Boden geschleift haben soll, wird noch gesucht.
Jetzt wird gegen alle drei Teenager wegen "Herabwürdigung fremder Symbole" (Paragraf 317) ermittelt. Ihnen drohen nun bis zu drei Monate Haft oder eine Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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Antisemitische Vorfälle nehmen zu
Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel nehmen antisemitische Vorfälle stark zu. In Linz wurde erst kürzlich die Israel-Flagge vor dem Alten Rathaus zerschnitten, nun wurde sie heruntergerissen. Auch in Wien und Salzburg gab es solche Vorfälle.
Wie bereits vorletzte Woche, als die Fahne bereits einmal heruntergerissen worden war, verurteilt Bürgermeister Klaus Luger die Tat "auf das Schärfste". Die Stadt Linz hat am Montag sofort erneut eine israelische Fahne gehisst, welche ein "symbolischer Akt der Stadt Linz mit der von den Terroranschlägen der Hamas betroffenen israelischen Bevölkerung ist", so die Stadt.
So reagiert Politik
Aus der Linzer Stadtpolitik gibt es bereits erste Reaktionen: "Es ist unerträglich, wie viel Hass auch bei uns gesät wird – und offenbar gedeiht", erklärt Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). Antisemitische Schmierereien in Schulen und Islam-Rufe von Schülern zeigen, wie weit fortgeschritten der Antisemitismus bzw. religiös motivierter Extremismus auch hierzulande ist. "Mir wird von Vertretern der jüdischen Gemeinde erzählt, dass sie Angst haben – und zwar vor allem auch vor einem Teil der bei uns lebenden Muslime, die ihren Hass bei uns ausleben."