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Job-Report: Österreicher wollen keine Teilzeit mehr

Sind Vollzeitjobs wirklich überholt und werden diese bald durch Teilzeit ersetzt? Eine neueste Umfrage liefert jetzt überraschende Erkenntnisse. 

Nicolas Kubrak
Für mehr als die Hälfte der Befragten ist Teilzeitarbeit schlicht unleistbar. 
Für mehr als die Hälfte der Befragten ist Teilzeitarbeit schlicht unleistbar. 
CHROMORANGE / ChromOrange / picturedesk.com

Die Debatte um eine Arbeitszeitverkürzung in Österreich ist voll im Gange. Befürworter argumentieren damit, dass Vollzeitjobs aus der Mode geraten und die Menschen deutlich produktiver seien als noch vor einigen Jahrzehnten. Gegner behaupten, eine 32-Stunden-Woche würde den Arbeitskräftemangel verschärfen und solche Forderungen demnach "abgehoben und realitätsfremd" seien, wie WKO-Boss Mahrer zuletzt sagte.

Teilzeitarbeit unleistbar

Eine neueste Umfrage des Online-Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent im Auftrag von karriere.at zeigt nun, wie die Österreicher zur Vollzeit-/Teilzeitdebatte stehen. Das Ergebnis ist durchaus überraschend: Mehr als 50 Prozent der 1.025 Befragten gaben an, dass sie sich Teilzeitarbeit schlicht nicht leisten können, sich deswegen für Vollzeitstellen bewerben. Außerdem gab jeder zweite Arbeitnehmer an, mit einem Vollzeitjob sicherstellen zu wollen, später eine ausreichend hohe Pension zu haben. 

Frauen leisten mehr Care-Arbeit

Während die finanziellen Aspekte für Frauen und Männer gleichermaßen die Hauptgründe sind, in Vollzeit zu arbeiten, gehen die Gründe für Teilzeitarbeit bei den Geschlechtern weit auseinander. Während Frauen vor allem in Teilzeit arbeiten, um Care-Arbeit (Kinderbetreuung, Hausarbeit & Co.) zu leisten, ist für Männer mehr Freizeit oder ein berufsbegleitendes Studium der treibende Faktor. 

Georg Konjovic, CEO von karriere.at, kommentiert die Umfrageergebnisse folgendermaßen: "Frauen arbeiten immer noch mehrheitlich in Teilzeit, weil sie Care-Arbeit leisten. Um die Vollzeitbeschäftigung für sie attraktiver oder gar erst möglich zu machen, brauchen Frauen bessere Unterstützung bei der Betreuung von Kindern und Angehörigen – von ihren Partnern, den Arbeitgebern und der Politik."

Mehr Gehalt oder mehr Freizeit?

Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass Männer häufiger als Frauen meinen, ihre Positionen nicht in Teilzeit ausführen zu können (28% Männer, 16% Frauen). " Führungspositionen und Jobs in männerdominierten Branchen werden auch häufig nur als Vollzeitpositionen ausgeschrieben. Um diese auch für Frauen attraktiver zu machen, sind Arbeitgeber gefordert, flexibel bei der Arbeitszeitgestaltung zu sein, etwa durch Jobsharing-Modelle, wo zwei Führungskräfte in Teilzeit sich eine Position teilen“, so Konjovic.

Was ebenfalls hervorsticht, ist ein deutlich größerer Anteil an Männern, denen ein höheres Gehalt wichtiger ist als mehr Freizeit – 25 Prozent haben dieser Aussage zugestimmt, bei Frauen waren es gerade einmal 13 Prozent.

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