Wien
Um 1,4 Milliarden – Klinik Ottakring wird ab 2026 neu
Der Architekturwettbewerb für die neue Klinik Ottakring ist gestartet: Planungsteams aus der EU sind gefragt, das Siegerprojekt soll 2024 feststehen.
Bis 2040 werden alle Wiener Gemeindespitäler saniert, ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht – wir berichteten. Die Klinik Ottakring ist das größte der Modernisierungsprojekte: Drei Gebäude mit medizinisch-klinischen Funktionen und ein Verwaltungsgebäude sollen in Zukunft die – zum Teil mehr als 100 Jahre alten – Pavillons am Gelände ersetzen. Rund 1,4 Milliarden Euro werden dafür bis 2040 veranschlagt.
Umbau bei laufendem Betrieb
Nun startet der Architekturwettbewerb für das Vorhaben. Ab sofort sind Planungsteams aus der ganzen EU eingeladen, ihre Entwürfe einzureichen. Voraussichtlich im Herbst 2024 wird das Siegerprojekt feststehen. "Der Start des Architekturwettbewerbs ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen des größten Investitionsprogramms in der Geschichte der Wiener Gesundheitsversorgung", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). "Alle Menschen in Wien können sich darauf verlassen, dass sie rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr in den Wiener Spitälern medizinisch versorgt werden. Damit das auch in Zukunft so bleibt, investieren wir in die Infrastruktur."
Rund 3.000 Personen arbeiten derzeit in der Klinik Ottakring. Die Modernisierung soll auch einen wesentlichen Beitrag leisten, um den Pflegeberuf auf lange Sicht attraktiv zu machen. Um die Arbeiten bei laufendem Betrieb durchzuführen, ist eine genaue Planung notwendig. "Alle Patienten, die in die Klinik Ottakring kommen, können sich darauf verlassen, dass sie trotz Modernisierung weiterhin auf gewohnt hohem Niveau medizinisch versorgt werden", betont der Stadtrat.
Klimaschutz bei Neubau
Auch das Thema Klimaschutz steht im Raum: "Gesundheitsfördernde Architektur, mit viel natürlichem Licht in grüner Umgebung, Ressourcenschonung und Klimaschutz werden bei der Modernisierung der Klinik Ottakring eine zentrale Rolle spielen", sagt der Gesundheits- und Klimasprecher der Neos, Stefan Gara. Geplant sind eine fußgänger- und radfahrfreundliche Oberflächengestaltung, Grünraum, eine "attraktiven Vorplatzgestaltung", Barrierefreiheit und eine optimierte Öffi-Anbindung.
Die Energieversorgung soll höchsten Anforderungen an Energieeffizienz auf Basis von Erneuerbaren entsprechen. "Damit dies gelingt, muss das Siegerprojekt die klinisch-medizinischen Anforderungen einer modernen Klinik mit Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsthemen verbinden. Nicht zuletzt, soll der Klinikneubau natürlich auch architektonisch-gestalterisch gelungen sein und sich harmonisch ins Stadtbild einfügen", so Gara.
Siegerprojekt 2024 vorgestellt
Der Architekturwettbewerb wird EU-weit offen und zweistufig sein. In der ersten Stufe werden städtebauliche Konzepte gesucht. Nach einer Vorprüfung durch Experten wählt eine Jury maximal zehn Teilnehmer aus, die Detailkonzepte ausarbeiten. In der zweiten Stufe werden Gestaltungsideen, detaillierte Plandarstellungen von essenziellen Krankenhausfunktionen und technische Konzepte abgefragt. Das Siegerprojekt wird dann im Herbst 2024 vorgestellt.
Bereits jetzt beginnen auf dem Gelände der Klinik Ottakring erste Vorbereitungen für den Verwaltungsneubau, der ab 2024 im Bereich Flötzersteig entsteht. Für das Baufeld gibt es bereits einen Bebauungsplan, es ist nicht Teil des Wettbewerbs. Wenn die Verwaltungsmitarbeiter ab 2026 in ihre Büros übersiedeln, wird am jetzigen Standort mit dem Klinikneubau begonnen. Die Anrainer können sich diesen Herbst im Rahmen einer Dialog-Ausstellung informieren, welche Planungsgrundlagen von der Stadt beschlossen wurden.