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Jetzt packt Regisseur über Teichtmeister-Skandal aus

Die Vorwürfe gegen Schauspieler Florian Teichtmeister wiegen schwer. Nun äußert sich Regisseur Sebastian Brauneis zu dem Kinderporno-Skandal.

Rene Findenig
Regisseur Sebastian Brauneis, er hatte Florian Teichtmeister in seinem Debütfilm besetzt, in der ORF-"ZIB2".
Regisseur Sebastian Brauneis, er hatte Florian Teichtmeister in seinem Debütfilm besetzt, in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Im Fall des Schauspielers Florian Teichtmeister tun sich Abgründe auf. Der "Corsage"-Mime soll 58.000 Dateien mit kinderpornografischem Material gehortet haben – und legte dabei auch bereits ein Geständnis ab. Die Beweislast, die den 43-Jährigen auch vor Gericht erwarten wird, sei erdrückend, heißt es: Ermittler stellten Smartphones, Computer und zahlreiche Festplatten sowie andere Speichermedien sicher. Den Fall ins Rollen soll bereits vor zwei Jahren seine Ex-Lebengefährtin gebracht haben, die sich wegen mutmaßlicher Gewalt von Seiten Teichtmeisters an die Ermittler wandte.

Seit Bekanntwerden der Vorwürfe – für den Schauspieler gilt die Unschuldsvermutung – dominiert aber auch ein anderes Thema die Diskussionen. Hätte man früher handeln können? Oder gar müssen? Während der breiten Öffentlichkeit nämlich erst jetzt der Fall durch die Anklage bekannt wurde, sollen die Vorwürfe in der Kunst und Schauspielbranche schon seit Monaten kursiert sein. Etwa am Burgtheater, wo man laut Medienberichten bereits ab Herbst 2021 von den Vorwürfen gewusst und sogar interne Untersuchungen eingeleitet haben soll. Diese hätten sich "nicht erhärtet", heißt es im "Standard". 

Relativ schnell klar, um wen es sich handelte

Auch unter Kolleginnen und Kollegen sollen die Vorwürfe bekannt gewesen sein – Engagements, Zusammenarbeiten oder Auftritte seien aber dennoch nicht abgesagt oder verweigert worden. Im September 2021 distanzierte sich nach seinem Premierienfilm mit Teichtmeister als Schauspieler der Regisseur Sebastian Brauneis vom Mimen. Er habe sich "anonym" vom "angeschuldigten Kollegen" distanziert, auch er habe damals den Namen nicht genannt, erklärte Brauneis am späten Montagabend in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Martin Thür. Es sei aber relativ schnell bekannt gewesen, um wen es sich handelte, nicht in der gesamten Branche, aber in seinem unmittelbaren Umfeld, so der Regisseur.

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    Florian Teichtmeister war ab der Saison 2019/20 im Ensemble des Burgtheaters.
    Florian Teichtmeister war ab der Saison 2019/20 im Ensemble des Burgtheaters.
    HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

    Es liege ihm fern, der Branche nun etwas auszurichten, so Brauneis, er selbst habe sich ja auch "aus einer persönlichen Not heraus" distanziert, aber es wäre wohl angebracht gewesen, sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe öffentlich zu erklären, so der Regisseur. Hätten sich die Vorwürfe nicht erhärtet, hätte jeder Verständnis gehabt und man hätte die Arbeit mit Teichtmeister unbelastet fortsetzen können. Hätten sich die Vorwürfe dagegen erhärtet, hätte man bei einem so sensiblen Thema richtig reagiert.

    Das Werk Teichtmeisters müsse nun Brauneis persönlicher Meinung nach behandelt werden wie der Schauspieler selbst beim Prozess: Alles müsse objektiv geprüft werden und am Ende gebe es ein Urteil. Bis dahin solle das Werk Teichtmeisters jedenfalls nicht gezeigt werden, so der Regisseur, man solle es aber auch nicht komplett für alle Zukunft "wegcanceln". Das Das Historiendrama "Corsage" etwa könne weiter Oscar-Kandidat bleiben, das sehe man ja, seiner Meinung nach sei es aber sehr problematisch, weil es im Film auch um Missbrauchsthematiken gehe.

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