Ukraine
Jetzt droht Russland mit Expansion in Richtung Westen
Nach der angekündigten Waffenruhe, die ihrem Namen nicht gerecht wurde, prescht nun ein russischer Politiker mit Expansions-Forderungen nach vorne.
Ein russisch-ukrainischer Politiker ließ kürzlich mit einer unerwarteten Aussage zum Krieg in der Ukraine aufhorchen. Der Vorsitzende des Krim-Parlaments, Wladimir Konstantinow, ist der Ansicht, dass die von Russland so genannte "Militärische Spezialoperation" deutlich nach Westen verschoben werden könnte.
"In dem Maße, wie sich der Konflikt mit dem kollektiven Westen entwickelt, kann sich die Grenze, an der wir stoppen müssen, gegenüber der ursprünglichen Planung erheblich nach Westen verschieben", sagte Konstantinow gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Der Krim-Politiker befindet sich seit der Annexion 2014 auf einer Sanktionsliste der EU und der Vereinigten Staaten.
Laut Konstantinow dürften die Heiligtümer in Kiew nicht der Entweihung durch "die Satanisten" überlassen werden. Weiters müsse man "den Völkermord und die unkultivierte Assimilation der Russen in der Ukraine" mit allen Mitteln verhindern und sicherstellen, dass dem Kreml aus dem "Gebiet der ehemaligen Ukraine" keine Gefahr drohe. Um diese Ziele zu erreichen, müssten die Grenzen Russlands laut dem Parlamentschef nach Westen verschoben werden.
Weitere Tote in Ukraine
Trotz der von Russland angekündigten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest sind bei Luftangriffen in der Ukraine nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden. Im Zuge der "bewaffneten Aggression Russlands" seien in den vergangenen 24 Stunden in der Region Donezk ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden, sagte der Vizechef des Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, am Sonntag.
Unterdessen sei in der nordöstlichen Region Charkiw ein Mensch getötet und in der südlichen Region Cherson ein weiterer verletzt worden, so Timoschenko.
Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte in einer separaten Erklärung mit, Russland habe trotz der "sogenannten Waffenruhe" im Laufe des vergangenen Tages "neun Raketen- und drei Luftangriffe geflogen und 40 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern abgefeuert". Dabei sei vor allem die zivile Infrastruktur getroffen worden.