Nach Luxusleben
Jetski, Sportboot, Uhren – Benko muss alles versilbern
Rekordpleitier Benko muss jetzt selbst seine Uhrensammlung hergeben, um Geld für Gläubiger aufzutreiben. Dabei badete er noch vor 1 Jahr in Millionen
Vom verschwenderischen Luxusleben zum Privatkonkurs – der gefallene Immobilien-Magnat René Benko muss weiter Federn lassen. Am Mittwoch fand am Landesgericht Innsbruck die nächste Prüfungstagsatzung im privaten Insolvenzverfahren von Benko als Unternehmer statt.
Der Schuldenberg des Signa-Gründers wird dabei immer größer. Nachdem beim ersten Gerichtstermin am 24. April Gläubiger-Forderungen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro angemeldet wurden, kamen am Mittwoch weitere gut 400 Millionen hinzu. Macht in Summe also etwa 2,5 Milliarden.
Der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Andreas Grabenweger, erkennt freilich erst 47 Millionen Euro an Verbindlichkeiten an. Laut Einschätzung des KSV1870 könnte sich das aber im Laufe des Verfahrens noch wesentlich verändern.
Auf Hochtouren wird jedenfalls versucht, alles bewegliche Vermögen von Benko zu Geld zu machen. Der Insolvenzverwalter berichtete am Mittwoch, dass er beispielsweise Uhren, ein Sportboot und einen Jetski über einen Konkursverwerter veräußern werde.
Acht Uhren für 142.550 Euro
Da sind jetzt also einige Luxus-Schnäppchen zu machen. Laut einem Schätzwertgutachten des Sachverständigen Nikolaus Karner, aus dem das "profil" zitierte, geht es da unter anderem um acht Uhren im Gesamtwert von 142.550 Euro – darunter eine Patek Philippe Nautilus 5980 um 65.000 Euro.
René Benko bei Gericht wegen seiner Privatpleite
Weiters verkauft Benko vier Armbänder, teils mit Kugeln aus Weißgold sowie mit Diamanten. Ebenso Manschettenknöpfe, auf denen seine Initialen "RB" eingraviert sind. Der Schmuck hat laut Sachverständigem einen Gesamtwert von 29.680 Euro.
Boot vom Gardasee
Im Frühsommer gab es laut "profil" in Benko-Villen in Österreich und am Gardasee (Italien) Bestandsaufnahmen. Am Gardasee wurde unter anderem Benkos Sportboot im Wert von 95.000 Euro (exklusive Mehrwertsteuer) für maximal 15 Personen inventarisiert, plus passendem Bootsanhänger (3.500 Euro). Wer gern ganz schnell übers Wasser brettert, könnte auch einen "Sea-Doo" (Jetski) um 14.500 Euro aus Benkos Besitz erwerben.
Insgesamt beläuft sich der Gesamtverkaufswert dieser Benko-Wertgegenstände laut dem Schätzgutachten auf 331.430 Euro.
Benko selbst lebt derzeit offiziell am Existenzminimum. Er ist bei einer Gesellschaft aus der Sphäre der Laura-Privatstiftung-Gruppe angestellt, sein Gehalt wird gepfändet.
Ein arger Absturz für den Gründer des einst glanzvollen Signa-Immobilien-Imperiums. Seit Ende November 2023 ist dieses Reich in einem beispiellosen Pleitereigen Stück um Stück zusammengebrochen. Benko hat laut seinem privaten Konkursantrag vom 4. März aktuell nur mehr ein monatliches Einkommen von 3.700 Euro (das wohl zum Teil gepfändet wird).
Luxusleben für 12 Millionen
Dabei hat der einst so erfolgreiche Immo-Jongleur noch im Vorjahr auf ganz großem Fuß gelebt, wie Recherchen von "News" und "Krone" zeigen. Demnach ließ sich der Rekord-Pleitier 2013 das Luxusleben für sich und seine Familie gut 12 Millionen Euro kosten.
Zu begleichen waren etwa die Kosten für diverse Villen und Wohnungen. Laut "News" waren für das 1.000-Quadratmeter-Penthouse am Wiener Fleischmarkt 361.945 Euro zu berappen. Bei der Benko-Villa in Innsbruck Igls schätzt News den monatlichen Mietzins auf knapp 162.000 Euro. Und das sind ja längst nicht alle Ex-Domizile des einstigen Selfmade-Milliardärs aus Tirol.
Exemplarisch listet "News" dann weitere Aufwendungen für Benkos Luxusleben auf: rund 1,5 Millionen Euro allein für das Personal in Innsbruck etwa. Oder 225.160 Euro seien unter der Position "Chanel" verbucht.
Yacht und Privatjets
Im Vorjahr hatte Benko zudem noch seine Yacht und sparte nicht bei der Nutzung von Privatjets und Hubschraubern.
Zumindest bis Oktober 2023 (Ende November ging es mit der ersten Signa-Pleite los) hatte er laut den Unterlagen, aus denen "News" zitiert, aber auch stattliche Millioneneinnahmen.
Party-König René Benko – als alle noch mit ihm feiern wollten
Auf den Punkt gebracht
- Der einstige Immobilien-Magnat René Benko, der noch vor einem Jahr ein luxuriöses Leben führte, muss nun im Zuge seines Privatkonkurses seine wertvollen Besitztümer wie Uhren, ein Sportboot und einen Jetski verkaufen, um seine Gläubiger zu befriedigen
- Der Insolvenzverwalter verkauft jetzt Benkos bewegliches Vermögen
- Gläubiger haben in Benkos privatem Insolvenzverfahren rund 2,5 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet