DFB-Teamchef Nagelsmann wollte Benko-Villa kaufen

Wollte Deutschlands Teamchef Julian Nagelsmann (37) noch kurz vor der Signa-Pleite eine Millionenvilla von René Benko (47) kaufen? Private E-Mails zwischen dem Fußballtrainer und dem Immobilenjongleur legen das laut "Bild" und "Krone" zumindest nahe.

Fünf Monate nach der Entlassung als Bayerntrainer schrieb der Teamchef demnach am 16. August 2023 nachts um ein Uhr an seinen Duzfreund: "Servus, du eine Frage, verkaufst du noch ein Haus am Lago di Garda?" Die Mail kam von Nagelsmanns offizieller FC Bayern-Mailadresse.

Die Antwort nur ein paar Stunden später: "Guten Morgen! Ja, wir haben bei uns in Villa Eden Gardone am Gardasee noch zwei Häuser zum Verkauf. Meld Dich einfach, wenn du mehr wissen möchtest. Herzliche Grüße René", so Benko um 05.17 Uhr.

"Rene, kannst du mir bitte Infos zukommen lassen?!“

Der heutige deutsche Teamtrainer schien, nicht vollends abgeneigt gewesen zu sein. Was er und die Öffentlich jedoch nicht wussten: Signa war im August 2023 quasi pleite. Benko soll damals letzte Versuche unternommen haben, die Gruppe zu retten und habe Investoren regelrecht "angebettelt", heißt es im Buch "Inside Austria, Aufstieg und Fall des René Benko".

Nachdem eine 400-Millionen-Finanzspritze aus Korea gescheitert war, verfasste Benko die letzte Nachricht vor der Pleite: "FUCK", schrieb er am 17. August 2023 an seinen Finanzchef – "Heute" berichtete.

Am selben Tag erbat Nagelsmann weitere Informationen zu den Immobilien. Benko persönlich kümmerte sich um die Weitergabe der Unterlagen. Wollte er die Nagelsmann-Millionen, um die Löcher bei Signa zu stopfen?

"Ruf mich an"

Verfügbar seien die Villa Sphere Ovest, Villa David Chipperfield Nord und Villa Sphere Nord. Auch seine "Landmark Gardenhouses" am Gardasee bot Benko dem Deutschen an. "Darüber hinaus findest Du in der Beilage eine Broschüre von der besten Villa. Schau Dir das mal durch und ruf mich dann an", schrieb Benko.

Pikant sind die Nagelsmann-Benko-Chats besonders vor dem Hintergrund, dass der Tiroler seit dem Jahr 2013 keine operative Führungsrolle mehr bei im Signa-Imperium innehatte – zumindest offiziell. Die nun ans Licht gekommene Unterhaltung spricht aber eine andere Sprache.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war der umtriebige Finanzjongleur in dem undurchsichtigen Dickicht aus mehr als 1.000 Gesellschaften bis kurz vor dem Zusammenbruch Ende 2023 der faktische Machthaber, so die "Krone".  Auch ohne offiziellen Eintrag in das Firmenbuch soll Benko sein Imperium komplett kontrolliert haben: Sogar bei der Tischordnung eines Sommerfestes in der Villa Ansaldi am Gardasee habe er das letzte Wort gehabt.

Fieberbrunn statt Gardasee

Laut Medienberichten waren dem Teamtrainer die Benko-Villen trotz seiner Millionen-Einnahmen aber viel zu teuer. Jedes einzelne Haus hätte laut "Bild" mehr als zehn Millionen Euro gekostet. Statt an den Gardasee zog es Nagelsmann dann in den Tiroler Ort Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel).

Dort kaufte er im Frühjahr 2024 ein rund 1.000 Quadratmeter großen Grundstück um 1,75 Millionen Euro. Der Fußballtrainer baut auf dem Grundstück aktuell einen Neubau. Laut Kaufvertrag muss er  die Liegenschaft als Hauptwohnsitz verwenden und darf ihn nicht als Freizeitwohnsitz nutzen.