René Benko reißt jetzt auch Bank mit in den Abgrund

Am Donnerstagabend teilte die Bank Vontobel mit, sie übernehme die Kundengelder der Privatbank Ihag. Damit steht die Schweizer Bank nach 75 Jahren vor dem Aus.

Der Verkauf kommt zu einer Zeit, während die Ihag mit tiefroten Zahlen kämpfen muss. Diese hat sie jedoch nur wegen eines einzigen Kredits, den sie vergeben hatte, wie der "Tages-Anzeiger" schreibt.

30-Millionen-Benko-Kredit nur teils gedeckt

In ihrem letzten Geschäftsbericht wies die Bank einen Verlust von 16,82 Millionen Franken aus. Diesen erklärt sie durch die "Bildung einer Wertberichtigung für eine gefährdete Forderung in der Höhe von 16,98 Millionen Franken". Ohne diese Wertberichtigung hätte sich das Ergebnis der Bank gegenüber dem Vorjahr verbessert.

"Die Wertberichtigung betrifft einen strukturierten Kredit an eine Immobiliengruppe", klärte ein Sprecher auf. Gemeint damit war offenbar das mittlerweile zahlungsunfähige Signa-Imperium von René Benko.

Wie ein Sprecher im Mai bestätigte, hat die Bank Benko 30 Millionen Euro geliehen. Rund zwölf Millionen davon seien durch Aktien abgesichert worden. Diese konnte die Ihag laut dem Sprecher verkaufen, und so zumindest einen Teil der 30 Millionen decken. Der andere Teil führte zu der obengenannten Wertberichtigung.

Stellenverluste und Frühpensionierungen

Die Kunden könnten einen nahtlosen Übergang erwarten, wie die Bank Vontobel mitteilte. Das Übertragungsverfahren soll gemäß Ihag bis Anfang 2025 abgeschlossen werden.

"In diesem Prozess werden leider Stellen verloren gehen", teilte die Ihag mit. Demnach verlieren 20 bis 25 von 76 Beschäftigten ihre Stelle. Zudem komme es zu Frühpensionieren. Es sei ein Konsultationsverfahren geplant und ein Sozialplan soll ausgearbeitet werden.