Fashion and Beauty
Jeder Zweite unter 30 ist mit Aussehen unzufrieden
Die Österreicher sind, was Schönheitsideale angeht, entspannt – Männer noch mehr als Frauen. U30-Jährige fühlen sich jedoch durch Medien unter Druck.
So aussehen wie Idole auf Instagram? In Schönheits-OPs investieren? Sport machen, um den Körper zu formen? Während sich zwei Drittel aller Österreicher nicht um Schönheitsideale kümmern, trifft dies bei den unter 30-Jährigen nur auf jeden Zweiten zu. Die Jungen fühlen sich gesellschaftlich unter Druck gesetzt, wenn es um die Idealform ihres Körpers geht und würden gerne so aussehen wie ihre Idole. Menschen in Partnerschaften sind mit ihrem Körper zufriedener als Singles und im Bundesländervergleich sind die Vorarlberger am zufriedensten, am wenigsten die Niederösterreicher. Das zeigt eine Befragung der Partnervermittlung "ElitePartner" unter 1.500 webaktiven Österreicherinnen und Österreichern zwischen 18-75 Jahren befragt, davon 452 Singles und 1.048 Personen, die in einer Partnerschaft leben.
Männer zufriedener als Frauen
Die "Body Positivity Bewegung" setzt sich für die Abschaffung unrealistischer und diskriminierender Schönheitsideale ein. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten eine unkomplizierte und gesunde Beziehung zu ihrem Aussehen hat: Die Österreicher essen, worauf sie Lust haben (82 Prozent), finden sich selbst insgesamt schön (70 Prozent) und sind mit ihrem Körper so zufrieden, wie er ist (63 Prozent). Letzteres bestätigen jedoch deutlich mehr Männer (70 Prozent) als Frauen (57 Prozent). Insgesamt fühlen sich Männer dem gesellschaftlichen Druck weniger ausgesetzt (19 Prozent vs. Frauen 34 Prozent). Sie kümmern sich folglich weniger um traditionelle Schönheitsideale (69 Prozent vs. Frauen 64 Prozent), machen Sport, weil es ihnen einfach Spaß macht (65 Prozent vs. Frauen 54 Prozent) und achten seltener auf ihre Ernährung (44 Prozent vs. Frauen 51 Prozent). Frauen finden es gut, dass in der Werbung heutzutage mehr diverse Menschen in Bezug auf Alter, Gewicht oder Hautfarbe gezeigt werden (85 Prozent, Männer 73 Prozent).
Je älter, desto zufriedener
Am kritischsten setzen sich Österreicher unter 30 Jahren mit dem eigenen Körper auseinander: Mehr als die Hälfte macht Sport, um gut auszusehen und den Körper zu formen. 48 Prozent wünschen sich, mehr so auszusehen wie ihre Idole auf Instagram oder in Film und Fernsehen. Und knapp 30 Prozent würden – sofern sie mehr Geld hätten – in ihr Aussehen investieren, z.B. in Schönheits-OPs. Mit zunehmendem Alter steigt die Zufriedenheit mit sich selbst deutlich: Bei den unter 30-Jährigen kümmert sich die Hälfte nicht um traditionelle Schönheitsideale, ab 30 Jahren trifft das auf 60 Prozent zu, zwischen 40 und 60 bestätigen 70 Prozent diese Aussage und bei den über 60-Jährigen machen sich bereits acht von zehn Befragten nichts mehr daraus.
Liierte sind mit eigenem Körper zufriedener
Unterschiede zeigen sich auch je nach Beziehungsstatus: Befragte in Partnerschaften sind zufriedener mit dem eigenen Körper (66 Prozent vs. Singles 57 Prozent) und machen eher Sport, weil er ihnen Spaß macht (61 Prozent vs. Singles 54 Prozent). "Eine gute Beziehung zu uns selbst ist die Grundlage für Selbstakzeptanz, persönliche Zufriedenheit und einen stabilen Selbstwert. Das strahlen Menschen dann auch aus. In glücklichen Partnerschaften bestätigen sich Paare wechselseitig in ihrem Gefühl, ok zu sein, wie sie sind. Singles müssen diesen emotionalen Zustand allein in sich herstellen, gleichzeitig sind sie gesellschaftlicher Betrachtung stärker ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, sich bewusst von Schönheitsidealen zu distanzieren und Selbstliebe zu entwickeln", erklärt ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach.
Jeder vierte Kärntner würde in Schönheits-OP investieren
Auch im Bundesländervergleich zeigen sich interessante Unterschiede: Die Vorarlberger sind am zufriedensten mit ihrem Körper (71 Prozent), am wenigsten die Niederösterreicher (58 Prozent). 72 Prozent der Oberösterreicher gehen recht gelassen mit der Frage nach traditionellen Schönheitsidealen um, wohingegen die Wiener mit 61 Prozent nicht ganz so entspannt sind. In Niederösterreich (30 Prozent) und Wien (29 Prozent) wünschen sich die Befragten auch deutlich öfter, wie die eigenen Idole auszusehen, den Tirolern ist das hingegen ziemlich egal (16 Prozent). Auch bei der Frage nach Schönheits-OPs gibt es regionale Abweichungen: Nur 12 Prozent der Oberösterreicher hätten gerne mehr Geld, um in ihr Aussehen zu investieren, bei den Kärtnen hätten gerne 26 Prozent mehr Geld dafür.