Hochglanz-Doku
Jack Unterweger: Netflix-Serie über Flucht nach Miami
Serienkiller flüchtete mit 18-Jähriger in die USA. Nun erzählt sie ihre Story, Anwältin Astrid Wagner erklärt die Hintergründe des spektakulären Falls
Serienkiller Jack Unterweger werden mindestens zwölf Morde zur Last gelegt. Das deutsche Studio "The Thursday Company" drehte nun die neue ORF- und Netflix-Koproduktion "The Austrian Case" über Österreichs bekanntesten Mörder. Die Hochglanz-Doku soll schon in den nächsten Monaten zu sehen sein. Erzählt wird die Geschichte des Serienkillers, der in ärmlichen und lieblosen Verhältnissen in der Kärntner Einöde aufwuchs, aus der Sicht von Ex-Freundin Bianca M.
Mit Schülerin auf der Flucht
Die Niederösterreicherin verfiel Unterweger 1991 als 18-jährige Schülerin. Unterweger war da gerade vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er eine Strafe wegen eines Frauen-Mordes abgesessen hatte. Nachdem er freikam, begann 1990 eine mysteriöse Serie von Prostituiertenmorden, der Verdacht fiel auf Unterweger. Als ihm erneut Haft drohte, flüchtete er mit seiner minderjährigen Begleiterin in die USA. Dort stellte man ihm dann in Miami eine Falle. Er wurde festgenommen und samt seiner jungen Begleiterin zurück nach Österreich geflogen. Im Jahr 1994 wurde Unterweger in Graz zu lebenslanger Haft verurteilt – er beging Selbstmord in seiner Zelle in der Haftanstalt Graz-Jakomini.
Timo Jacobs als Unterweger
Die Film-Doku ist hochkarätig besetzt. Schauspiel-Star und Krimi-Profi Timo Jacobs (49) ist in der Hauptrolle als Jack Unterweger zu sehen – und gibt überzeugend den Serienkiller. Mit dabei sind auch Schauspielerin Amelie Henning (26), bekannt aus "The Tattooist of Auschwitz" oder Theater-Profi Meret Engelhardt (35).
"Liebe, Mord & Zweifel"
"Dogs of Berlin"-Mimin Gitta Witzel (35) spielt in der Doku-Serie Anwältin Dr. Astrid Wagner – die bis zu seinem Tod mit Unterweger Kontakt im Gefängnis hielt. Die Star-Anwältin veröffentlichte vor kurzem ein viel diskutiertes Buch über den Serienkiller – "Liebe, Mord & Zweifel", so der Titel. "Es wird bald auch auf Englisch erscheinen", berichtet Wagner im "Heute"-Talk.
"Besonderes Faszinosum für Amerikaner"
"Sein Vater war Amerikaner, ein Besatzungssoldat. In Los Angeles gab es drei tote Frauen. Es gibt also einen starken US-Bezug", erklärt Wagner. "Und das morbide Wien, das alte Europa, der 'Dritte Mann' – das hat natürlich für die Amerikaner ein besonderes Faszinosum", erklärt die Star-Anwältin die Hintergründe für die neue Unterweger-Serie. "Ich bin eine Kriegsbraut, er hat mich wahnsinnig geprägt." Noch immer gebe es Zweifel, ob Jack Unterweger wirklich für alle Mordfälle verantwortlich war, meint die Juristin. Die Regie für die Netflix-Serie führte Kirsten Brandt, der genaue Start-Termin wird noch nicht verraten.