Mit Blaulicht ausgestattet
IS-Fanatiker übten Anschlag mit schwarzem VW Beetle
Gemeinsam mit seinem Freund (17) machte der Terrorverdächtige von Ternitz (19) Spritztouren im Auto. Sollte der VW Beetle zur tödlichen Waffe werden?
Der Ort des Schreckens, an dem der Terror-Verdächtige Beran A. (19) offenbar eine Bombe gebaut haben soll, liegt unweit der Kirche im verschlafenen Ternitz (NÖ). Am Mittwochmorgen rückten schwerbewaffnete Beamte und das Einsatzkommando Cobra zum frisch renovierten Reihenhaus vor, nehmen den 19-jährigen Beran A. fest – Terrorverdacht! Seine Eltern waren da gerade auf Urlaub.
"Das hätte ich von ihm nie gedacht, er hat immer nett gegrüßt", ist die Nachbarin über Razzia und Vorwürfe gleichsam schockiert. Auch ihr Haus wurde evakuiert – sie hatte stundenlang keinen Zutritt. "Überall waren Polizisten mit Waffen." Die 33-Jährige erinnerte sich im Gespräch mit "Heute", wie sich das Wesen und das Aussehen des "netten Buben" von Nebenan zuletzt veränderte. "Er ließ sich einen Bart wachsen, zog sich zurück und fuhr häufig nach Wien."
Heute wissen wir, dass er in dieser Zeit mit regelmäßigen Trainings im Fitness-Studio vor Ort kräftig Muskelmasse zulegte und sich rasant zum militanten Islamisten entwickelte. Am 25. Juli kündigte er seinen Job mit den Worten, er habe "Großes vor". Dann legte er seinen Treueschwur auf den IS ab und arbeitete im Geheimen offenbar an feigen Anschlagsplänen mit Sprengmittel und Macheten, bei dem möglichst viele "Ungläubige in Wien sterben sollen." Sein Ziel: Die Taylor-Swift-Konzerte im Wiener Erst-Happel-Stadion.
Wie weit die Planung bereits fortgeschritten war, zeigt das erste Ergebnis der Ermittlungen. Demnach hatte Beran A. vor, mit seinem Auto – jenem schwarzen VW Beetle mit knallroten Sitzen – in die versammelte Menschenmenge der vielen Tausenden Swift-Fans rasen, danach mit Macheten um sich schlagen und zum Schluss die Bombe zünden – was vermutlich Hunderte Todesopfer zur Folge gehabt hätte.
Terrorgefahr in Wien: Das waren die Anschlagspläne auf das Taylor-Swift-Konzert
Laut Polizei hatte der Verdächtige im Zuge der Vorbereitungen das Auto mit einem Blaulicht ausgerüstet, um sich leichter Zugang verschaffen zu können. Gemeinsam mit dem in Wien festgenommenen 17-Jährigen habe er eine Spritztour im Beetle gemacht und dabei das Blaulicht bereits ausprobiert – mehr dazu hier.
"Ich bin 17 und Beran hat ein Auto. Wir wollten doch nur durch die Gegend fahren", sagte der junge Mann in seinem Verhör aus. Fest steht: Der schwarze VW mit Neunkirchner Kennzeichen steht vorm Haus. Auf der Fahrzeug-Armatur montierte Falkenfedern sollten dem IS-Fanatiker wohl den nötigen Mut spenden.
Neben einem falschen Polizeiausweis und 21.000 Euro Falschgeld wurden Macheten, Messer und funktionstüchtigem Sprengstoff inklusive Zünder im Elternhaus des Verdächtigen gefunden. Zum Glück konnten Polizei und Staatsschutz den Anschlag durch Tipps aus dem Ausland rechtzeitig verhindern.