Politik

Inzidenz von 1.168! "Haben ziemliche Explosion"

Salzburg holte sich Impf-Kritik von Kanzler Kurz ab und zeigt zwei Orte mit einer Inzidenz über 1.000. Das sagt der zuständige Gesundheitsreferent.

Rene Findenig
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Im Salzburger Pongau kommen bei zwei Gemeinden wieder Ausreisekontrollen.
Im Salzburger Pongau kommen bei zwei Gemeinden wieder Ausreisekontrollen.
Martin Huber / EXPA / picturedesk.com

Im Salzburger Pongau steigen die Coronazahlen unkontrolliert an. Die Gemeinden Radstadt und Bad Hofgastein zeigen 7-Tages-Inzidenzen von 1.168 und 1.042, also weit über der 400er-Marke, bei der Ausreisetests notwendig werden. Die werden auch ab Donnerstagmitternacht umgesetzt, alle über 16 Jahre müssen bei der Ausreise einen negativen Coronatest vorweisen können. Damit will man die Ausbreitung des Coronavirus dämpfen.

Salzburg holte sich aber auch Impf-Kritik bei Bundeskanzler Sebastian Kurz ab. Die Bundesländer müssten mehr impfen, so Kurz, das klappe etwa in Kärnten gut, Salzburg habe aber noch 24 Prozent der Dosen auf Lager. Dazu nahm Christian Stöckl, ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitsreferent des Landes, im Ö1-"Morgenjournal" Stellung. Grundsätzlich würden die Imfpdosen, die in den Bundesländern gelagert werden, alle verimpft, so Stöckl.

"Wie haben verschiedene Cluster, im Pongau jetzt eine ziemliche Explosion"

Von einem "Impfwettlauf" halte er aber nichts, denn zum Zeitpunkt, an dem die Impfdosen erfasst würden, seien die Dosen noch nicht verimpft worden, weil Salzburg andere Stichtage habe, so Stöckl. Es sei auch eine Organisationsache, denn für die zweite Impfung müssten Reserven gebildet werden, da angeforderte Dosen nicht geliefert wurden oder verspätet kamen, erklärt der Landeshauptmann-Stellvertreter die gelagerten Dosen. Die Kritik des Bundeskanzler gehe insofern ins Leere, dass die Zahlen nicht vergleichbar wären und man Reserven bilden müsse.

Wenn zugesagte Lieferungen nicht ankommen, müsse man Impftermine absagen, denn eine zweite Impfung funktioniere ohne Reserven nicht, so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Dass Salzburg bei den Coronazahlen generell so hoch ist, besorgt Stöckl. "Wie haben verschiedene Cluster, im Pongau jetzt eine ziemliche Explosion", so Stöckl. Man habe das Contact Tracing nach oben gefahren, aber wenn man Cluster habe sei es "sehr schwer, wieder herunterzukommen". Die Erkennung der jeweiligen Mutationen nehme Zeit in Anspruch.

"Wie kontrolliert man den Privatbereich, da stehen wir an – man kann die Polizei ja nicht in die Wohnungen schicken"

Stöckl tue sich zwar "schwer, dass ich Schuldzuweisungen mache, aber es ist schon so, dass sich viele Menschen nicht mehr an die Beschränkungen halten". Das sei aber keine Erklärung dafür, warum genau in Salzburg die Zahlen steigen würden, denn dies sei ein Österreich-weites Problem – ebenso wie, dass sich Feiern und Partys und private Räume verlagern würden. Dass Salzburg dabei nicht genug kontrollieren würde, verneint Stöckl.

"Wie kontrolliert man den Privatbereich, da stehen wir an – man kann die Polizei ja nicht in die Wohnungen schicken", so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Vor dem Coronagipfel der Regierung am Montag war Stöckl davon ausgegangen, "dass es kaum zu Lockerungen kommt". Die getroffenen Maßnahmen trage er nun aber gerne mit, damit die Jugend wieder zum Sport gehen könne und die Corona-Ampel ein wichtiges Instrument sei: Wenn man sich an die Regeln halte, werde man belohnt.

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