Politik
In Wien schon vor ÖVP – jetzt spricht Marco Pogo
Eine aktuelle "Heute"-Umfrage zur Wien-Wahl birgt Brisanz. Immerhin weist sie die Bierpartei von Dominik Wlazny (aka Marco Pogo) auf Platz 3 aus.
12 % und damit sensationell Platz 3, noch vor der ÖVP, den mitregierenden Neos und den Grünen: Die Bierpartei war die Überraschung der brandaktuellen "Heute"-Umfrage von "Unique Research" zur Wiener Landtagswahl (813 Befragte, max. Schwankungsbreite ±3,4 %). Könnte der Bürgermeister direkt gewählt werden, läge Parteichef Dominik Wlazny mit ebenfalls 12 % sogar auf dem zweiten Platz, geschlagen nur von Amtsinhaber Michael Ludwig (SPÖ).
War Hofburg-Wahl erst der Anfang?
Zur Erinnerung: Schon bei der Bundespräsidentschaftswahl 2022 hatte Wlazny in Wien starke 10,7 % und auch bundesweit immer noch respektable 8,3 % erzielt.
Aber was sagt der Bierpartei-Chef selbst zu dieser politischen Sensation? Bisher hat er sich ja noch nicht festgelegt, ob er wienweit überhaupt antreten wird. "Heute" fragte nach: "Gute G’schicht. Wobei mich diese Umfragewerte auch nicht verwundern, da wir seit knapp drei Jahren in den Wiener Bezirksvertretungen zeigen, dass wir mehr können als nur Witze über Bier zu machen und unsere Aufgaben sehr ernst nehmen."
"Nervosität in den Parteizentralen"
Er könne sich "angesichts dieses hohen Zuspruches durchaus vorstellen, dass die Nervosität in den Parteizentralen des Landes immer größer wird", so Wlazny weiter. Und eine wienweite Kandidatur? Die lässt sich der Bierparteichef weiterhin offen.
Experte: "Klarer Einzug in den Gemeinderat"
Für Meinungsforscher Peter Hajek ist jedenfalls klar: "Die Bierpartei wird, sofern nicht ein ganz grober Schnitzer in den nächsten zwei Jahren passiert, klar in den Wiener Gemeinderat einziehen." Wlazny punkte in allen Parteiwählerschichten, außer bei jenen, die 2020 FPÖ oder das Team Strache gewählt hatten. Signifikant spreche er Jung- und Erstwähler an.
Modell KPÖ in Salzburg
"Ob es zur Zweistelligkeit reichen wird, lässt sich heute noch nicht sagen", so Hajek weiter. Das Wahlergebnis bei der Hofburg-Wahl sei aber ein "deutliches Indiz für größere Potenziale". Was alles möglich sei, habe Kay-Michael Dankl mit der KPÖ in Salzburg vorexerziert. Die hatte dort im April 2023 mit ihrem charismatischen Spitzenkandidaten landesweit 11,7 % und in der Stadt Salzburg sogar 21,5 % geholt.