Zuwanderung nach Österreich

In Wien 53% aller Afghanen, Syrer, Iraker in Österreich

Jeder Vierte in Österreich hat Migrationshintergrund. In der Hauptstadt ist der Anteil am höchsten."Heute" hat die Zahlen aus dem Integrationsbericht.

Angela Sellner
In Wien 53% aller Afghanen, Syrer, Iraker in Österreich
In Wien ist der Anteil der Menschen mit Geburtsort im Ausland mit mehr als 40 % am höchsten.
Mirjam Reither / picturedesk.com

Im Durchschnitt des Jahres 2023 lebten knapp 2,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ist das ein Anteil von 27,2 % (2022: 26,4 %).

"Heute" hat die Zahlen aus dem aktuellen Statistischen Jahrbuch "Migration & Integration" von Statistik Austria und dem Österreichischen Integrationsfonds.

Etwa 1,8 Millionen Menschen gehören der sogenannten "ersten Generation" an, sie wurden selbst im Ausland geboren und sind nach Österreich zugezogen. Die verbleibenden rund 620.100 Personen mit Migrationshintergrund sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort.

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund stieg in den vergangenen zehn Jahren um ein Drittel bzw. 7,8 Prozentpunkte an (2013: 19,4 %, 2023: 27,2 %).

1,8 Millionen Ausländer

Die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen in Österreich lag Anfang 2024 bei rund 1,8 Millionen Personen. Dies entsprach einem Anteil von 19,7 % an der Gesamtbevölkerung.

Die größte Gruppe der in Österreich lebenden Menschen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft sind 232.700 Deutsche, gefolgt von 153.400 rumänischen sowie 124.100 türkischen und 122.200 serbischen Staatsbürgern. Auf den Rängen fünf bis zehn finden sich Staatsangehörige aus Ungarn, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Syrien, der Ukraine und Polen.

Die Zahl der Zuwanderinnen und Zuwanderer ist ein entscheidender Faktor, ob Integration gelingen kann oder nicht
Susanne Raab
Integrationsministerin (ÖVP)

Stärkster Zuwachs bei Rumänen

In den letzten zehn Jahren gab es in absoluten Zahlen die stärksten Zuwächse bei rumänischen (+93.700), syrischen (+90.900), ukrainischen (+73.200) und deutschen (+67.900) Staatsangehörigen.

Mit insgesamt 59.200 Asylanträgen suchten 2023 deutlich weniger Menschen um Asyl in Österreich an als 2022 (112.300). Der Rückgang von Asylanträgen geht vor allem auf weniger Anträge von indischen, afghanischen und tunesischen Staatsangehörigen zurück, die im Jahr davor vergleichsweise viele Asylanträge gestellt hatten.

Die meisten Asylanträge stellten im Jahr 2023 Syrer (21.409), an zweiter und dritter Stelle befanden sich Staatsangehörige Afghanistans (8.567) und der Türkei (7.769).

"Wir haben in den letzten Jahren sehr gute Integrationsstrukturen auf- und ausgebaut – wie Deutschkurse, Wertekurse, Deutschlernangebote, Online-Kurse sowie die Förderung von zahlreichen Projekten, um auf den Arbeitsmarkteinstieg in Österreich vorzubereiten. Wir sind jedoch weiterhin mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert", erklärte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) am Montag bei der Präsentation des Berichts. Die Zahl der Zuwanderinnen und Zuwanderer sei ein entscheidender Faktor, ob Integration gelingen könne oder nicht, so Raab weiter.

Österreich hat viertmeiste Asylgewährungen der EU

Rund 17.300 Personen wurde 2023 Asyl in Österreich gewährt, das waren um 26 % mehr als im Vorjahr (13.800) und ist die höchste Zahl seit 2017. Die meisten Asylgewährungen erhielten Syrer (13.100) vor Afghanen (1.700) und Somalier (600).

Österreich verzeichnete im Jahr 2023 nach Deutschland (49.025), Frankreich (40.940) und Griechenland (25.015) die viertmeisten Asylgewährungen in absoluten Zahlen in der gesamten EU.

In Wien 40 % der Bevölkerung im Ausland geboren

Im Bundesländervergleich ist der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung in Wien (40,2 %) am höchsten, gefolgt von Vorarlberg (23,2 %), Salzburg (21,7 %) und Tirol (20,9 %). Am niedrigsten fällt der Anteil im Burgenland (13,5 %), in Niederösterreich (14,7 %) und in Kärnten (15,0 %) aus.

In Wien lebten Anfang 2024 knapp 40 % der Personen mit ausländischem Geburtsort, gegenüber 17 % der in Österreich geborenen Bevölkerung. Am stärksten ist die Konzentration auf Wien bei Staatsangehörigen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak: Rund 53 % der aus diesen Ländern stammenden Menschen in Österreich wohnten in der Bundeshauptstadt.

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