Politik

"Impfokratur": Das hält Opposition vom Corona-Plan

Kritik und Zustimmung gibt es von den Oppositionsparteien für den von der Regierung heute veröffentlichten 3-Stufen-Plan für Ungeimpfte.

Jochen Dobnik
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Einkaufen mit FFP2-Maske im Supermarkt - für Geimpfte als Empfehlung, für Ungeimpfte verpflichtend.
Einkaufen mit FFP2-Maske im Supermarkt - für Geimpfte als Empfehlung, für Ungeimpfte verpflichtend.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Die Regierung hat den 3-Stufen-Plan für Ungeimpfte vorgestellt. Ab 15. September, sobald 10 Prozent der Intensivbetten in den Krankenhäusern ausgelastet sind, gelten Antigentests nur noch 24 Stunden, die 3G-Regel greift bei Veranstaltungen ab 25 Personen und die FFP2-Maske feiert ein Comeback - mehr dazu hier. Von der Opposition gibt es Kritik und Zustimmung.

SPÖ zufrieden, Neos hadern, FPÖ poltert 

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, in den letzten Tagen Kanzler Sebastian Kurz' härtester Kritiker, zeigt sich grundsätzlich zufrieden, dass der Bund auf den Wiener Weg eingeschwenkt sei. Der Anstieg der belegten Betten auf Intensivstationen sei ein Alarmzeichen. Derzeit seien 17 Prozent der Wiener Intensivbetten von Covid-Patienten belegt, "aber mit einer starken Dynamik nach oben. Die Pandemie ist nicht vorbei - auch nicht für Geimpfte".

Dass die Regierung endlich Genesene mit Geimpften gleichsetze, begrüßt NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker. Die Pläne seien aber "zu zögerlich, zaudernd und zerfleddert", als dass die Menschen sie einfach nachvollziehen könnten. Loacker vermisse konkrete Pläne, um die Impfquote zu steigern: "Die Gratistests müssen endlich auf jene beschränkt werden, die sich nicht impfen lassen können. Für alle anderen wäre ein Kostenbeitrag ein sinnvoller Anstoß, sich impfen zu lassen."

"Impf-Apartheid hat begonnen"

Kritik am türkis-grünen Stufenplan der Regierung kommt von der FPÖ. Parteichef Herbert Kickl nennt die angekündigten Corona-Maßnahmen "absurd", er sieht eine "Brandmarkung für Ungeimpfte, die dadurch in der Bevölkerung verächtlich gemacht werden sollen." Dies erinnere an dunkle Zeiten der Geschichte. Nun habe die "Impf-Apartheid endgültig begonnen", Österreich befinde sich in einer türkis-grünen "Impfokratur".