Politik
Impf-Verweigerer sollen 100 Euro bekommen
"Impftempo erhöhen" steht ganz oben auf der pandemischen To-Do-Liste. Wer bisher die Impfung verweigert hat, soll deswegen 100 Euro bekommen.
"Die Impfrate muss rasant gesteigert werden, wir müssen auf über 80 Prozent kommen. Dafür braucht es Anreizsysteme für verschiedene Zielgruppen", so SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im "Roten Foyer" am Freitag. Wichtig sei es zudem, gezielt Reiserückkehrer und in den Schulen zu testen, 3G am Arbeitsplatz und 1G in der Nachtgastronomie einzuführen. Generell sollen die Masken dort zurückkommen, wo 3G nicht gilt.
Grund ist, dass die Infektionszahlen schon jetzt sieben Mal so hoch sind wie vergangenes Jahr. Es folgte die zweite Welle mit bis zu 9.000 Neuinfektionen pro Tag und über 8.000 Todesfällen. Im jetzigen Tempo würde die 80-Prozent-Rate aber erst im März 2022 erreicht werden. "Diese Zeit haben wir nicht, die Zeit drängt", warnt die SPÖ-Chefin.
Impf-Hunderter
Wer bisher die Impfung verweigert hat, soll deswegen einen Impfhunderter (der sich aber auch auf 150 Euro belaufen könnte) bekommen. Studien aus Deutschland hätten gezeigt, dass die Quote dadurch um zehn bis 20 Prozent erhöht werden könne. "Aber da müsste man freilich auch an anderen Schrauben drehen." Schon im ORF-Sommergespräch hielt sie allerdings fest, dass eine generelle Impfpflicht der falsche Weg wäre.
Eher wenig von einem Impfhunderter hält Burgenlands SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil, der sich bereits am Mittwoch gegensätzlich aussprach. Sein Bundesland hat schon jetzt mit 68 Prozent die höchste Impfrate. "Unser Ziel ist es, bis zum Landesfeiertag am 11.11. eine Impfquote von über 80 Prozent der impfbaren Bevölkerung zu erzielen. Momentan arbeiten wir dazu auch ein zusätzliches Anreizsystem aus", sagte er zu "Heute".
Die Geheimwaffe soll eine "sehr breit angelegte Impf-Lotterie" sein. Neben Gewinnspiel-Klassikern (Auto, Handy) würden sich im Burgenland etwa Thermengutscheine oder Weinkörbe anbieten.