Niederösterreich

Immobilienmarkt in Niederösterreich eingebrochen

Niederösterreich verzeichnet bei Grundbucheintragungen mit 3.370 den im Bundesländer-Vergleich stärksten Rückgang – ein Minus von 22,1 Prozent. 

Niederösterreich Heute
Situation am Immobilienmarkt weiterhin angespannt.
Situation am Immobilienmarkt weiterhin angespannt.
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Niederösterreichs Immobilienmarkt strauchelt gewaltig. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 22,1 Prozent weniger Immobilien verbüchert. Die meisten davon im Bezirk Baden, während im Bezirk Korneuburg die Verkäufe fast um die Hälfte eingebrochen sind. Der Grund? Wohnen werde immer teurer, Errichtungskosten für ein eigenes Haus seien seit 2019 fast um die Hälfte gestiegen, sagt die SPÖ.

Immobilientypen und ihre Rückgänge

Errichtungskosten, für die die meisten Familien einen Immobilienkredit aufnehmen müssen. Gerade das aber hat sich seit einem Jahr erschwert, als die Kreditvergaberegeln verschärft wurden. Das zeige sich laut RE/MAX auch bei den unterschiedlichen Immobilientypen. Jene, die besonders kreditabhängig sind, verzeichnen gegenüber 2022 die kräftigsten Rückgänge. Nach dem Motto „weniger ist mehr“ gebe es die stärkste Abnahme beispielsweise bei verkauften Doppelhäusern, gefolgt von einem Viertel weniger Wohnungen und einem Sechstel weniger Grundstücke.

Hürde bei Immokreditvergabe

Grund für den rückläufigen Verkauf sei unter anderem die letztes Jahr in Kraft getretene Kreditverordnung (KIM-VO), durch die mehr Hürden für neue Immokredite entstanden sind – alles dazu hier. Die Folge? Ein starker Einbruch bei neuen Kreditvergaben, wie die Zahlen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) belegen. Auch die hohen Zinsen machen vielen Kreditnehmern zusätzlich zu schaffen.

Niederösterreich stehe demnach vor einer Herausforderung, die nach SPÖ-Vorschlag mit einem Zinspreisdeckel von drei Prozent für die ersten 300.000 Euro Kreditsumme gemeistert werden könnte. „Viele können sich ihre Kredite nicht mehr leisten, während die Banken in Übergewinnen schwimmen“, kritisierte SPÖ Niederösterreich-Vorsitzender Sven Hergovich jetzt erneut die ÖVP, die dem Vorschlag eines Zinspreisdeckels bereits im August eine Abfuhr erteilt hatte.

SPNÖ-Chef Sven Hergovich fordert einen Zinspreisdeckel von drei Prozent
SPNÖ-Chef Sven Hergovich fordert einen Zinspreisdeckel von drei Prozent
Helmut Graf

Die Teuerungswelle und die zu hohe Zinslast hat aber nicht nur Niederösterreich fest im Griff. Laut Experten des Immobilienriesen RE/MAX sei der Verkauf von Immobilien österreichweit um insgesamt 21,6 Prozent gesunken.

Ob sich das in Zukunft wieder ändern wird, komme laut den Immobilienmaklern auf die künftigen Entwicklungen am Markt sowie politische Entscheidungen an.

Muskaan Bajwa

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