Politik
Benko über Ibiza-Video: "Strache redet gern viel"
Heute ist Investor René Benko in den "Ibiza-U-Ausschuss" geladen. Er soll zu türkis-blauen Geschäften befragt werden.
Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte den Chef der Signa Holding als angeblichen Spender an FPÖ-nahe Vereine im "Ibiza"-Video genannt. René Benko zahle "die ÖVP und uns", sagte Strache auf Ibiza.
Urlaub mit den Straches
Später widerrief der ehemalige FPÖ-Vizekanzler öffentlich seine eigenen Behauptungen, entschuldigte sich für seine "Prahlerei". Auch Benko dementiert am Mittwoch Zuwendungen an Parteien oder parteinahe Vereine, man fördere jedoch Soziales. "Ich bin weder Berater eines Politikers, noch einer Partei", wenn man von der Politik etwas gefragt werde, antworte man aber gern, so Benko.
„"Man kennt Strache, er redet gern viel" - Benko über "Ibiza-Video"“
Er habe Strache "bei der einen oder anderen Veranstaltung in Wien" getroffen. Wie der Immo-Investor jedoch im U-Ausschuss aussagt, könne er sich nicht erinnnern, mit dem ehemaligen Vizekanzler je über Spenden oder Medienbeteilungen gesprochen zu haben. Jedoch sei Strache 2017 auf seiner 67-Meter-Yacht "Roma" zu Gast gewesen.
Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz kenne er schon lange und man schätze einander sehr, jedoch "nicht so gut, dass wir gemeinsam auf Urlaub fahren". Ob er mit anderen Politikern geurlaubt habe? "Wir haben wahnsinnig viele Urlaubsreisen, ich kann mich nicht an alle Gäste erinnern", weicht Benko aus.
SPÖ-Fraktionsführer Christoph Matznetter konfrontiert Benko mit einer Liste von "Sponsoren", dazu eine anonyme Anzeige. Derzufolge soll die ÖVP vor der Wahl 2017 auf der Suche nach "wertvoll identifizierten Personen" (siehe unten) gewesen sein, denen Gegenleistungen versprochen worden sein sollen. Darunter Listenplätzen für die Nationalratswahl 2017 oder Funktionen in staatsnahen Unternehmen.
Unter den 42 Namen auf der Liste finde sich auch jener des "Tiroler Bergbauern" (Benko über Benko im U-Ausschuss). Benko wiederholt, er habe nicht gespendet - auch, so glaube er, die beiden ihm zuordenbaren Privatstiftungen nicht. Die ÖVP, dazu befragt, sagt dazu nicht viel: Das sei eine anonyme Anzeige aus vielen, die ständig eingehen.