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IGGÖ kritisiert Regierung für Kopftuchverbot

Heute Redaktion
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IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun
IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun
Bild: picturedesk.com

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat das von der Regierung geplante Kopftuchverbot als "Stimmungsmache gegen Muslime" kritisiert.

Die ÖVP-FPÖ-Regierung hat sich mit den ÖVP-regierten Bundesländern über ein Kopftuchverbot im Kindergarten geeinigt. IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun sprach am Samstag in einer Aussendung von "Symbolpolitik" mit dem Zweck, "Stimmung gegen Muslime zu machen". Die ÖVP reagierte empört.

"Politik am Rücken von Kindern"

Es gebe de facto kaum kopftuchtragende Mädchen in Kindergärten, und vieles könnte im Dialog gelöst werden, aber die Regierung male mit ihrer Symbolpolitik wieder den Teufel an die Wand. "Politik am Rücken von Kindern zu machen ist einer Bundesregierung nicht würdig", so Olgun.

"Muslime müssen nämlich für diverse taktische Ablenkungsmanöver der Regierungsvertreter herhalten, um beispielsweise von der Einführung des '12-Stunden-Tages', der Zerschlagung der Sozialversicherung oder der gering ausgefallenen Pensionserhöhung abzulenken."

Nehammer schießt zurück

"Empört" über Olguns Aussagen zeigte sich ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer. Er warf der IGGÖ vor, mit ihrer Kritik am "12-Stunden-Tag", der "Zerschlagung der Sozialversicherung" oder der "zu gering ausgefallenen Pensionserhöhung" wie eine "Vorfeldorganisation der SPÖ" zu agieren. "Parteipolitik hat in einer Glaubensgemeinschaft nichts verloren", kritisierte Nehammer.

(red)