Politik
Hoppala! Präsident kommt mit Kanzlern durcheinander
Ein Versehen der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei sorgt auf der Einladung zur Angelobung der neuen Bundesregierung für ein Schmunzeln.
Als die Pressestelle der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei um 15:57 Uhr die Einladung zur Angelobung und Ernennung der neuen Bundesregierung an das Netzwerk der APA verschickt hatte, konnte sich wahrscheinlich so mancher Journalist beim Lesen ein Schmunzeln nicht verkneifen. Immerhin lud man zur "Angelobung von Bundeskanzler Alexander Schallenberg" auf den Ballhausplatz. Was wurde aus Karl Nehammer?
Bleibt Schallenberg doch noch Kanzler?
Offenbar hatten die türkisen Polit-Rochaden der letzten Tagen auch an staatshöchster Stelle ihre Spuren hinterlassen. Nicht verwunderlich, beim bereits dritten ÖVP-Regierungschef innerhalb von 52 Tagen.
Knapp 15 Minuten später folgte dann doch noch die Richtigstellung: "Statt Ernennung und Angelobung von Bundeskanzler Karl Nehammer wurde im 1. Absatz versehentlich BK Alexander Schallenberg geschrieben", stellt die Pressestelle der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei ein für allemal klar.
Das ist die neue Regierung
Nehammer wird also am Montag ins Kanzleramt einziehen. Seinen Posten im Innenministerium übernimmt sein niederösterreichischen Landsmann Gerhard Karner, der seit 18 Jahren im Landtag des flächenmäßig größten Bundesland sitzt. Alexander Schallenberg wechselt zurück ins Außenministerium und Michael Linhart wird seinen Job in der Pariser Botschaft wieder aufnehmen.
Nach Gernot Blümels Rücktritt wird der Vorarlberger Magnus Brunner neuer Finanzminister. Der bisherige Staatssekretär im Klimaministerium und Obmann des Tennisverbands ist bisher nur selten in der Öffentlichkeit aufgefallen. Neue ÖVP-Staatssekretärin wird die JVP-Bundesobfrau Claudia Plakolm, die seit 2017 auch im Nationalrat sitzt. Umbildungen gibt es auch im Bildungsministerium. Heinz Faßmann zieht sich aus eigenen Stück zurück und Martin Polaschek übernimmt. Der 56-jährige Steirer und promovierte Jurist war bisher Rektor der Karl-Franzens-Universität Graz
Vorerst bleiben die zuletzt umstrittenen Ministerinnen Elisabeth Köstinger, die als enge Vertraute von Ex-Kanzler Kurz galt sowie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Karoline Edtstadler bleibt zudem ebenso im Amt wie Arbeitsminister Martin Kocher und Familienministerin Susanne Raab.