Politik

Hofer nimmt "Philosoph" Kickl nach Sager in Schutz

Sein "Konzentriert"-Sager brachte dem FPÖ-Innenminister reichlich Gegenwind ein. Dessen Parteikollege Norbert Hofer nahm ihn nun in Schutz.

Heute Redaktion
Teilen
FPÖ-Infrastrukturminister und Regierungskoordinator Norbert Hofer
FPÖ-Infrastrukturminister und Regierungskoordinator Norbert Hofer
Bild: picturedesk.com

FPÖ-Innenminister Herbert Kickl sorgte diese Woche mit seinem Vorschlag, Asylwerber in Zentren zu "konzentrieren" für Kontroversen. Viele sahen in der Formulierung eine Anspielung an die nationalsozialistischen Konzentrationslager.

Infrastrukturminister und Regierungskoordinator Norbert Hofer (FPÖ) war am Samstag im Ö1-Journal zu Gast. Angesprochen auf den Sager nahm er Kickl in Schutz. Jeder, der Kickl kenne, wisse, dass "nicht der Hauch eines Verdachts besteht", dass er "einer Ideologie anhänge, die wir in Österreich und Europa nicht haben wollen", sagte Hofer.

"Philosoph und Humanist"

"Er ist, wie sie wissen, ein Philosoph und ein Humanist", sagte Hofer über seinen Parteikollegen. Damit bezog er sich auf Kickls – nicht abgeschlossenes – Philosophie-Studium. "Ich bin mir absolut sicher, er hat das nicht bewusst oder böswillig getan. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer", betonte er.

Der FPÖ sei sich ihrer Verantwortung gerade in Hinblick auf die NS-Zeit sehr wohl bewusst. Deshalb habe man auch die Forderung nach der Doppelstaatsbürgerschaft für NS-Opfer ins Regierungsprogramm genommen, sagte Hofer.

"Schon auf die Formulierung achten"

In den angedachten Grundversorgungszentren sollen die Asylverfahren und Unterbringung effizient und "ganz im Sinne der Menschenrechte" ablaufen. Die Formulierung, dass hier verstärkt "staatliche Überwachung" von Asylwerber das Ziel sei, passte Hofer nicht.

"Bei staatlicher Überwachung von Menschen sind wir sehr empfindlich - da sollte man schon auf die Formulierung achten", meinte Hofer "in Hinblick auf die Geschichte" und bezog sich laut eigener Aussage auf das Revolutionsjahr 1848 und den Spitzelstaat des Fürsten Metternich.

(red)