Politik

BP-Wahl: So stehen die Chancen für VdB, Grosz & Co.

In drei Monaten wählt Österreich einen neuen Bundespräsidenten. Derzeit deutet alles darauf hin, dass Alexander Van der Bellen weitermachen darf.

Tobias Kurakin
Die Hofburg ist für fünf Kandidaten derzeit der beliebteste Arbeitsplatz der Republik.
Die Hofburg ist für fünf Kandidaten derzeit der beliebteste Arbeitsplatz der Republik.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Die Bundespräsidentschaftswahl dürfte, Stand jetzt, neben der Tiroler Landtagswahl die einzige politische Weichenstellung in diesem Jahr sein. Traut man Umfragen, dürfte die Auseinandersetzung, um das höchste Amt im Staat dieses Jahr aber deutlich entspannter über die Bühne gehen als noch 2016.

Van der Bellen winkt Sieg

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts OGM muss Alexander Van der Bellen sein Büro in der Hofburg nicht räumen. Der ehemalige Grünen-Chef kommt laut der Prognose demnach auf 63 Prozent der Stimmen und würde bereits im ersten Wahlgang alles klarmachen.

Van der Bellen würde damit die Tradition fortführen, nach der noch jeder amtierende Bundespräsident, der erneut angetreten ist, wiedergewählt wurde. Mit 63 Prozent würde der Amtsinhaber zudem mit Thomas Klestil gleichziehen, der ebenso viele Prozent bei seiner Wiederwahl im Jahr 1998 erreicht hatte. Nur Heinz Fischer und Rudolf Kirchschläger waren bei ihrer Wiederwahl mit jeweils 79 Prozent Zustimmung noch erfolgreicher.

Während Van der Bellen derzeit mit einer zweiten Amtszeit rechnen kann, darf sich Walter Rosenkranz berechtige Hoffnungen auf einen Achtungserfolg machen. Der FPÖ-Kandidat käme demnach auf 21 Prozent. Der Volksanwalt würde damit das beste Ergebnis eines freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten einfahren, der einen Amtsinhaber herausforderte. An Norbert Hofers blaues Rekordergebnis von 35 Prozent im ersten Wahldurchgang und 46 Prozent in der Stichwahl von 2016 kommt Rosenkranz jedoch meilenweit nicht heran.

So klar die ersten zwei Plätze derzeit besetzt scheinen, so hart ist der Kampf um Platz drei. Bierpartei-Chef Marco Pogo, MFG-Gründer Michael Brunner und der stets polternde PR-Berater Gerald Grosz liegen nahezu gleich auf. Letztere hält bei sechs Prozent, während Brunner und Pogo derzeit fünf Prozent zugerechnet werden.

Die zahlenmäßige Überzahl an Kandidaten aus dem rechten politischen Lager dürfte dazu führen, dass eine Stichwahl unrealistisch ist. Grosz, Rosenkranz und Brunner fischen mehrheitlich aus demselben Pool an Wählerinnen und Wählern. Ein einzelner rechter Kandidat, der sich als Vertreter gegen das oft von rechten Kreisen beschworene Establishment inszeniert, hätte Politikexperten demnach bessere Chancen, Van der Bellen mehr in Bedrängnis zu bringen.

Doch auch der ehemalige Grünen-Chef darf sich ob guter Umfragewerte und hoher Zustimmung im Volk noch nicht zu sicher sein. So muss auch Van der Bellen seine Wählerinnen und Wähler mobilisieren und an die Wahlurne bringen. Als gelernter Österreicher bzw. gelernte Österreicherin weiß man zudem, dass die Innenpolitik hierzulande immer für eine Überraschung gut ist.

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