Schlammwüste statt Sportplatz

Hochwasser verursacht Millionenschäden bei Sportstätten

Die Unwetter im September verwüsteten weite Teile des Landes. Viele Sportstätten müssen saniert werden – Lokalaugenschein in Langenlois.

Sarah Marie Piskur
Hochwasser verursacht Millionenschäden bei Sportstätten
Der Beachvolleyballplatz in Langenlois wurde vom Hochwasser in eine Schlammwüste verwandelt. Nun wird er von Grund auf wieder hergestellt.
Sabine Hertel

Wo sich einst der weiche Sand des Langenloiser Beachvolleyball Platzes befand, zieht sich heute ein weites Loch aus Erde und Schutt. Das Hochwasser im September sorgte vor Ort – wie in vielen Teilen des Landes – für Verwüstung.

Auch zwei Monate nach den verheerenden Überflutungen sind die Schäden in Langenlois (Bezirk Krems-Land) noch deutlich. "Heute" machte sich für einen Lokalaugenschein auf den Weg in die 7.500 Seelen-Stadt und machte sich ein Bild von den Aufräumarbeiten, die weiterhin auf Hochtouren laufen und noch lange andauern werden.

Mahnmal der Naturkatastrophe

"Am Weg zum Kampbad gibt es auf der linken Seite ein altes Haus, das stark beschädigt ist. Danach müsst ihr nur die Straße bis zum Ende nach hinten fahren", wird den "Heute"-Reporterinnen im Rathaus Langenlois der Weg erklärt. "Stark beschädigt" ist jedoch nicht vergleichbar mit dem, was Fotografin und Redakteurin am Weg ins Kampbad vorfinden.

Das Haus, an dem ein Seitenarm des Kamp vorbeifließt, wurde vom Hochwasser in eine abbruchreife Ruine verwandelt. Das Bachbett wurde bis zum Rand der Straße einfach fortgespült, da wo ursprünglich eine Wand des alten Gebäudes stand, klafft nun ein großes Loch.

1/4
Gehe zur Galerie
    Das Hochwasser unterspülte das Gebäude, ein Teil brach ab.
    Das Hochwasser unterspülte das Gebäude, ein Teil brach ab.
    Sabine Hertel

    Den Weg entlang des Seitenarmes finden sich immer wieder Wurzelstöcke, große Äste und Müll, die vom Hochwasser angespült wurden. Neben dem Wendeplatz der Freizeitanlage liegt haufenweise angeschwemmtes Gestrüpp, der Kamp, der vor wenigen Wochen erst seine ganze Kraft zeigte, rauscht derweilen friedlich im Hintergrund.

    Mit Hand und Bagger

    Am Freizeitareal selbst ist geschäftiges Treiben. Die Gemeinde und der Beachvolleyball-Verein arbeiten gemeinsam unermüdlich daran, das Aral wieder herzustellen. Michael Holzmann vom Beachvolleyballclub Langenlois ist gerade dabei, die Tiefe des Lockes zu vermessen, an dessen Stelle sich der Sandplatz befand.

    "Wir müssen den Platz von Grund auf neu machen", erzählt Michael, während Stefan K. im Hintergrund Geröll mithilfe eines Baggers abgräbt und Andreas N. mit einer Harke am Platzrand die letzten Sandreste zusammenschiebt. "Zuerst müssen wir knapp 40 Zentimeter runter. Dann kommt der Aufbau und ganz oben dann der Sand, auf dem wir spielen", so der Hobby-Volleyballer.

    1/8
    Gehe zur Galerie
      Langenlois wurde vom Hochwasser schwer getroffen. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.
      Langenlois wurde vom Hochwasser schwer getroffen. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.
      Sabine Hertel

      Der Verein besteht in Langenlois seit drei Jahren. Seither habe die Stadt einen wahren "Volley-Boom" erlebt. Das Unwetter machte dem Verein in der heurigen Saison einen Strich durch die Rechnung und beendete diese abrupt. "Wir haben mit der Gemeinde ausgemacht, dass wir Leute stellen, um bei den Arbeiten zu unterstützen", erzählt Michael. Gemeinsam wird jeden Tag daran gearbeitet, dass der Platz hoffentlich im nächsten Jahr wieder bespielbar ist.

      Sportstätten in Millionenhöhe beschädigt

      So wie dem Beachvolleyballplatz in Langenlois erging es während des Hochwassers diversen Sportstätten in ganz Niederösterreich. Die Verursachten Schäden belaufen sich im Bundesland auf mindestens eine Milliarde euro. Alleine auf Sportstätten entfallen Millionen. Im Europaballett St. Pölten drang im September so viel Wasser ein, dass rund zwei Wochen danach noch immer das Wasser in den Übungssälen stand.

      Auch außerhalb (Nieder-)Österreichs sorgten Naturkatastrophen in diesem Jahr für Schäden biblischen Ausmaßes. Die vom Klimawandel befeuerten Katastrophen werden immer häufiger und immer teurer. Schätzungen zufolge werden die globalen Kosten heuer erstmals die 100 Milliarden Euro Marke übersteigen.

      Die Bilder des Tages

      1/51
      Gehe zur Galerie
        <strong>20.11.2024: U-Bahn abgefackelt! U1 muss nun tagelang geteilt werden.</strong> Am Dienstag brannte eine U-Bahn zwischen zwei Stationen aus, die Feuerwehr schwärmte umgehend aus. Der Brand zwingt tausende Fahrgäste, umzusteigen. <strong><a data-li-document-ref="120073433" href="https://www.heute.at/s/u-bahn-abgefackelt-u1-muss-nun-tagelang-geteilt-werden-120073433">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
        20.11.2024: U-Bahn abgefackelt! U1 muss nun tagelang geteilt werden. Am Dienstag brannte eine U-Bahn zwischen zwei Stationen aus, die Feuerwehr schwärmte umgehend aus. Der Brand zwingt tausende Fahrgäste, umzusteigen. Weiterlesen >>
        Leserreporter

        Auf den Punkt gebracht

        • Die Unwetter im September verursachten in weiten Teilen Niederösterreichs erhebliche Schäden an Sportstätten, darunter auch der Beachvolleyballplatz in Langenlois, der komplett neu aufgebaut werden muss
        • Die Gesamtschäden im Bundesland belaufen sich auf mindestens eine Milliarde Euro, wobei alleine die Sportstätten Schäden in Millionenhöhe verzeichnen
        SaPi
        Akt.
        An der Unterhaltung teilnehmen