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"Sieg heil" im Zug nach Wien – Fahrgäste völlig verst

Abstruse Szenen spielten sich Sonntagabend in einem ÖBB-Zug kurz vor Wien-Meidling ab. Hunderte Fahrgäste wurden mit einer Hitler-Rede beschallt.

Leo Stempfl
Der Nationalratsabgeordnete David Stögmüller (Grüne) war entsetzt.
Der Nationalratsabgeordnete David Stögmüller (Grüne) war entsetzt.
Montage: ÖBB/Harald Eisenberger, zVg

Der ÖBB-RailJet 661 startete um 14.41 Uhr in Bregenz, sammelte nachmittags in Innsbruck Besucher des Journalismus-Fests ein und sollte diese mit den übrigen Fahrgästen bis 21.46 Uhr am Wiener Hauptbahnhof wieder abliefern. Doch zwischen St. Pölten und Wien spielten sich in den Waggons abstruse Szenen ab.

Eigentlich begann es ganz harmlos. Gegen 21.20 Uhr wurden über das Lautsprecher-System plötzlich Hoppalas von Ansagerin Chris Lohner und Musik abgespielt. Eine "Standard"-Mitarbeiterin twittert da noch belustigt über die ungewollte Unterhaltung. 

"Es war verstörend"

Im selben Zug saß auch der grüne Nationalratsabgeordnete David Stögmüller. Er und die vielen weiteren Fahrgäste des überfüllten Zugs konnten wenig später ihren Ohren kaum trauen. Quer durch alle Waggons schallte es plötzlich eine Rede von Adolf Hitler – inbrünstige "Sieg heil"-Rufe inklusive.

Video: Die verstörende Hitler-Rede

"Es war sehr verstörend", erzählt der Spitzenpolitiker im "Heute"-Talk; eben auch, weil es eigentlich ganz lustig begann. "Die Zugbegleiterin hat geweint, sie wusste nicht mehr weiter." Diese meinte, es müsse von außen kommen, denn alle Versuche, das Tonband zu unterbrechen, scheiterten. "Sie hat die Sicherungen rausgetan und alles versucht", auch mit der Durchsage-Taste war die Stimme Hitlers nicht zu unterbinden.

ÖBB auf Spurensuche

Kurios: Bereits am Donnerstag kam es zu einer seltsamen Audio-Panne in einem Railjet auf der Weststrecke. Auch damals waren es Hoppalas von Chris Lohner, die Hitler-Rede blieb jedoch aus. "Da ist uns definitiv ein Hoppala passiert", gab ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder damals auf "Heute"-Anfrage zu.

"Entweder schlug etwas mit dem vollautomatischen Bordinformationssystem fehl, oder mit Meldungen von außen, die automatisiert im Zug wiedergegeben wurden", so Rieder. Auch ein Scherz oder menschliches Versagen könne zum derzeitigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.

Zum aktuellen Vorfall sagen die ÖBB: "Leider kommt es derzeit in einzelnen Zügen zu irritierenden Durchsagen, von denen wir uns inhaltlich klar distanzieren! Wir arbeiten auf Hochtouren daran, die Ursache für diese technischen Störungen zu finden und schnellstmöglich zu beheben."

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