Demo der Klima-Kleber

Hirn für Kanzler, Klebestation – Großprotest in Wien

Beim Museumsplatz und vor dem Parlament kam es am Samstagnachmittag zu vorübergehenden Straßensperren. Grund: ein Großprotest der Letzten Generation.

Newsdesk Heute
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    Bilder des Großprotests der Letzten Generation am Museumsplatz und vor dem Parlament am 6. März 2024.
    Bilder des Großprotests der Letzten Generation am Museumsplatz und vor dem Parlament am 6. März 2024.
    Letzte Generation Österreich

    Am Samstag rief die Letzte Generation erneut zum Großprotest am Museumsplatz, um die Stimme für Klimaschutz in der Verfassung zu erheben. Nach Angaben der Aktivisten versammelten sich "hunderte Bürger" bei sommerlicher Hitze am frühen Nachmittag im politischen Herzen der Republik: "Es ist extrem heiß heute – deswegen sind wir hier".

    Bei einer "Testklebestation" konnten Freiwillige ausprobieren, wie es sich anfühlt, an den Asphalt geklebt zu sein. Neben Sekundenkleber war ausreichend Lösungsmittel vorhanden.

    "Herr Nehammer, wir haben das Hirn für Sie dabei!"

    Nach ungefähr zwei Stunden zog die Menschenmasse zum nahen Parlament, wo es zu einem spontanen Sitzprotest kam.

    Dazu wurde vor dem Bundeskanzleramt erneut ein Hirn auf einem Silbertablett serviert: "Es ist zur Abholung durch den Bundeskanzler bereit."

    "Ist der Regierung eigentlich bewusst, dass wir auf den Zivilisationskollaps zusteuern?", zitiert die Letzte Generation in einer Pressemitteilung Sprecherin Anna Freund aus ihrer Rede. "Wir verlangen von den Verantwortlichen nichts mehr, als die Wissenschaft ernst zu nehmen. Wenn sie das endlich tun, sollte auch für sie Klimaschutz in der Verfassung ein logischer erster Schritt sein."

    Auch Studentin Emma Dirnhofer (21) will für ihre Zukunft aufstehen: "Alles was ich liebe, steht auf dem Spiel, das werde ich mir nicht ohne Widerstand nehmen lassen."

    Was die Aktivisten fordern

    Der Protest stand unter der Forderung "Recht auf Überleben — Klimaschutz in die Verfassung". Die Verankerung eines Grundrechts auf Klimaschutz in der Verfassung gehört zu den Wünschen des österreichischen Klimarats, sowie des breit unterstützten Klimavolksbegehrens (380.590 Unterschriften).

    In den Koalitionsverhandlungen und im Wahlkampf 2019 war Klimaschutz in der Verfassung sogar eine Forderung der ÖVP – damals vorgestellt durch Ex-Umweltministerin und Sebastian-Kurz-Vertraute Elisabeth Köstinger (VP). Seither will man bei Türkis davon aber nichts mehr wissen.

    Liegenddemo vor dem Parlament

    Es war nicht die einzige Aktion dem Parlament. Auch die Betroffenen von ME/CFS – PostCovid/PostVac gingen bzw. legten sich auf die Straße, um auf ihre immer noch prekäre Versorgungssituation aufmerksam zu machen. Wien war dabei nur ein Teil des auch in mehreren Städten Deutschlands und der Schweiz koordinierten Protestgangs Betroffener.

    Auf den Punkt gebracht

    • Hunderte Bürger:innen versammelten sich in Wien, um für Klimaschutz in der Verfassung zu protestieren
    • Die friedliche Versammlung wurde später vom Polizei aufgelöst und einige Personen festgenommen, nachdem sie sich geweigert hatten, den Ort zu verlassen
    red
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