Niederösterreich
Hier bekommt Gemeinde-Personal 2.150 Euro Mindestlohn
Weil das Leben immer teurer wird, will die Gemeinde Guntramsdorf einen Mindestlohn für ihre Mitarbeiter beschließen. Er soll ab 1. Juni gelten.
Die Inflationskrise hinterlässt bei Durchschnitts-Verdienern sowie der Mittelschicht ein großes Loch im Börserl. Und weil bei vielen am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, ändert die Gemeinde Guntramsdorf nun ihr Gehaltsschema.
Beschluss im Mai
Zumindest plant das SPÖ-Bürgermeister Robert Weber. Der Ortschef, der mit dem beschlossenen "Sozialkompass" bereits Gratis-Schulessen für armutsgefährdete Kinder in seiner Gemeinde durchgesetzt hat, will die Liste an Anti-Teuerungs-Maßnahmen jetzt erweitern.
Ab 1. Juni wird es – mit Beschluss des Gemeinderats im Mai – für alle Gemeindemitarbeiter einen garantierten Bruttomindestlohn für Vollzeitarbeit von 2.150 Euro geben. Netto ergeben sich daraus rund 1.650 Euro.
"Arm trotz Arbeit"
"Es muss selbstverständlich sein, dass ein Einkommen aus Vollzeitarbeit genügt, um gut davon leben zu können", sagt Weber. Man müsse "Sozialpolitik neu denken. Arm trotz Arbeit ist ein Zustand, den wir nicht hinnehmen können", so der Ortschef.
„"Arm trotz Arbeit ist ein Zustand, den wir nicht hinnehmen können."“
Das Budget für die Lohnerhöhung wird aus der Kommunalsteuer geschöpft. Aufgrund der guten geografischen Lage ist Guntramsdorf im Bezirk Mödling ein beliebter Wirtschaftsstandort. Zahlreiche Firmen haben sich in den vergangenen Jahren in der Ortschaft im Wiener Becken angesiedelt und zahlen an die Gemeinde Abgaben.