Politik
Heidi Horten – Das ist die Großspenderin der ÖVP
Die ÖVP bekam im Jahr 2019 bisher über 1,2 Millionen Euro an Spenden. Auf der Spenderliste sticht dabei vor allem ein Name heraus: Heidi Goess-Horten.
Die ÖVP veröffentlichte am Dienstag die Summen und Namen von Spendern aus den Jahren 2018 und 2019. Über 1,2 Millionen Euro waren es alleine im ersten Halbjahr 2019 - "Heute.at" berichtete.
Nimmt man die Spenderliste dabei etwas genauer unter die Lupe, springt einem vor allem ein Name ins Auge: Heidi Goess-Horten. Die Kaufhaus-Erbin spendete in den letzten beiden Jahren genau 931.000 Euro, also fast eine Million Euro, an die Partei.
Da sie die einzelnen Überweisungen mit 49.000 Euro bezifferte, gingen ihre Spenden bisher am Rechnungshof vorbei. Erst ab einer Summe von 50.000 Euro wären diese nämlich meldepflichtig gewesen.
"Kaufhaus-Erbin", Eishockey-Fan und Kunstsammlerin
Aber wer ist die großzügige Spenderin der ÖVP eigentlich? Horten wurde 1941 als Heidi Jelinek in Wien geboren und ist die Tochter eines Graveurs.
Im Jahr 1966 heiratete sie den deutschen Unternehmer und "Kaufhaus-König" Helmut Horten, dessen Warenhäuser hinter Karstadt, Hertie und Kaufhof zu den größten Konzernen in Deutschland zählten.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1987 erbte die heute 78-Jährige das gesamte Vermögen ihres Gatten. Mit einem Vermögen von mehr als drei Milliarden Euro (Stand 2018) ist sie aktuell die reichste Österreicherin.
Heidi Horten ist großer Eishockey-Fan und seit dem Jahr 2010 auch Ehrenpräsidentin des Klagenfurter Eishockeyvereins EC KAC.
Klimt, Picasso und Schiele
Neben dem Eishockey-Sport gilt ihre Liebe auch der Kunst. In ihrer Privatsammlung finden sich unter anderem Werke von Gustav Klimt, Egon Schiele, Pablo Picasso oder Lucian Freud. Bei einer Auktion in London im Jahr 1966 ersteigerte sie rund 30 Gemälde auf einmal.
Einzelne Bilder ihrer Sammlung verleiht die 78-Jährige dabei immer wieder an diverse Museen. 2018 wurde ein großer Teil ihrer Sammlung unter dem Titel "WOW! The Heidi Horten Collection" im Wiener Leopold Museum gezeigt. Über 150 Werke konnten die Besucher dabei bestaunen.
Und weil ihre Ausstellung im Leopold-Museum so boomte, kaufte Heidi Horten ein Palais in der Wiener Innenstadt, um ihre Kunstschätze zu zeigen. Anfang 2022 soll das neue Museum aufsperren.
Luxus-Yacht selbst gestaltet
Heidi Horten ist aber nicht nur die Besitzerin einer riesigen privaten Kunstsammlung, sondern auch von zwei Luxus-Yachten namens "Carinthia VI" "Carinthia VII", die zu den größten und luxuriösesten Schiffen überhaupt zählen.
Bei der Planung und Gestaltung der "Carinthia VII" soll die 78-Jährige sogar selbst die Fäden gezogen haben. Das Schiff hat vier Stöcke und eine Länge von knapp 100 Metern.
Medien und Ibiza-Video
Die Wienerin gibt nur sehr selten Interviews und meidet die mediale Öffentlichkeit. Seit Ende 2015 ist sie in dritter Ehe mit Karl Anton Goëss verheiratet.
Zuletzt geriet der Name Horten rund um das Ibiza-Video in die Schlagzeilen. Darin hatte Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache behauptet, dass Milliardäre, wie René Benko, Dietrich Mateschitz oder auch Heidi Horten über einen Tarnverein an die FPÖ spenden würden. Alle genannten Spender hatten dies aber sofort dementiert.
Heidi Horten lebt in ihrer Schlossvilla am Wörthersee in Kärnten und hat auch je einen Wohnsitz in Wien und auf den Bahamas.
(wil)