Politik

"Einfach zu viel" – heftige Diagnose für H.-C. Strache

HC Strache gesteht einige Fehler ein, entschuldigt sich bei den Huren beider Geschlechter. Zu schaffen machen ihm aber auch gesundheitliche Leiden.

Leo Stempfl
Ex-FPÖ-Chef Strache bittet Huren um Verzeihung.
Ex-FPÖ-Chef Strache bittet Huren um Verzeihung.
Helmut Graf

10 Einstellungen und 2 Freisprüche: Diese Bilanz verkündete Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dieser Tage stolz. Denn auch in der Causa ASFINAG gab es hierbei für die WKStA eine Klatsche. Zwei Verfahren sind noch anhängig. "Ohne all diese Verfahren hätte ich ein normales Leben", erzählt er im "Krone"-Interview bei Conny Bischofberger wehmütig.

Für die letzten beiden Verfahren wird er sich noch etwas überlegen müssen, denn seinen jetzigen Anwalt kann er sich nicht mehr leisten. Mehrere hunderttausend Euro machen die Verfahrenskosten mittlerweile aus, die auch bei einem Freispruch kaum ersetzt werden. Leider habe in der Politik die Methodik Überhand gewonnen, Menschen, denen man schaden will, anonym anzuzeigen, beklagt der frühere Politiker.

Eine Entschuldigung

Doch Strache selbst hat offenbar auch Fehler gemacht in der Vergangenheit. Journalisten "die größten Huren auf dem Planeten" genannt zu haben nimmt er bereitwillig zurück; es sei falsch gewesen. "Im Übrigen muss ich mich auch bei den Huren noch entschuldigen", sagte er lachend in der "Kronen Zeitung".

Ein weiterer Fehler war rückblickend betrachtet sein Rücktritt. Diesen Schritt habe er gesetzt, um die Regierung zu retten. "Dieses Versprechen wurde nicht eingehalten." Damals habe er jegliche Kontrolle über sein Leben verloren. Seit Corona versucht er nun, als Einzelunternehmer im Segment der Unternehmensberatung wieder Fuß zu fassen. Auch, wenn er mittlerweile davon leben könne, habe er Schulden.

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    Das Oberlandesgericht Wien (OLG) hat am Mittwoch die Freisprüche für den ehemaligen FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und den Unternehmer Siegfried Stieglitz bestätigt.
    Das Oberlandesgericht Wien (OLG) hat am Mittwoch die Freisprüche für den ehemaligen FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und den Unternehmer Siegfried Stieglitz bestätigt.
    Helmut Graf

    Sorge um Gesundheit

    Noch keinen Freispruch gab es in der Spesenaffäre, in der es unlängst wieder einige brisante Enthüllungen gab (mehr dazu hier). Strache kündigt hier sogar "ein paar Überraschungen" an, über die er aber noch nicht sprechen könne. Das Verhältnis zu seiner vormaligen Partei ist generell recht angeschlagen. Sogar mit Herbert Kickl habe er Seit Juli 2019 keinen Kontakt mehr gehabt.

    Über ein mögliches Comeback denkt er im Moment nicht nach, er möchte lieber für seine Kinder da sein. Eine Rolle spielt da vermutlich auch die Gesundheit: "Ich habe aktuell einen Bandscheibenvorfall, der sicher auch psychosomatische Ursachen hat. Ich habe in meinem rechten Arm ein Taubheitsgefühl. das vom Halswirbel aus bis zum Daumen geht. Mein Prinzip war immer: Gib niemals auf! Aber irgendwann meldet sich der Körper, dann ist es einfach zu viel."

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