Minister im "Heute"-Talk

Handyverbot: Erste Schulen verbannen Telefone in Spinds

Sie stören den Unterricht und sind oft Werkzeuge für Mobbing: Immer mehr wünschen sich ein allgemeines Handy-Verbot an den österreichischen Schulen.

Lea Strauch
Handyverbot: Erste Schulen verbannen Telefone in Spinds
Immer mehr EU-Länder machen den Schritt zu einem allgemeinen Handy-Verbot in Schulen. (Symbolbild)
iStock

"Das Handy grundsätzlich verbieten kann man nicht einfach. Das ist rechtlich nicht möglich", erklärt oö. Bildungsdirektor Alfred Klampfer gegenüber "Heute". Die Entscheidung lege hierzulande in der Verantwortung der Schulen und Pädagogen. Für Klampfer der richtige Weg.

Steiermark führt Verbot ein

Nur ein Bundesland weiter schaut die Situation aber schon ganz anders aus: In der Steiermark wird aktuell an einer landesweiten Vereinbarung gearbeitet, wie "Heute" aus dem Büro des ÖVP-Bildungslandesrates Werner Amon erfuhr.

Schon ab Februar soll es dort an allen Pflichtschulen ein Handyverbot geben. Sich an den Nachbarn ein Vorbild nehmen – für Klampfer nicht ganz ausgeschlossen: "Ich weiß noch nicht, wie sie das machen, aber man kann sich alles anschauen."

"Es gibt heute schon ein Handyverbot"

Noch viel weiter sind mittlerweile schon einige EU-Länder. Italien, Griechenland und die Niederlande haben dem Handy schon den Kampf angesagt. Auch in Deutschland wird schon heftig darüber diskutiert. Wie schaut es in Österreich aus?

"Es gibt heute schon ein Handyverbot", sagt Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zu "Heute". "Jede Schule kann das heute schon einführen und für sich entscheiden, wie sie das umsetzt."

Diesen Weg geht zum Beispiel auch ein Linzer Gymnasium. Handys müssen dort vor dem Unterricht abgegeben und im Spind deponiert werden. Sollten die im Unterricht benötigt werden, können die Smartphones wieder geholt werden.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) stellt im "Heute"-Gespräch klar: In Österreich "gibt es heute schon ein Handy-Verbot".
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) stellt im "Heute"-Gespräch klar: In Österreich "gibt es heute schon ein Handy-Verbot".
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Verantwortungsbewussten Umgang fördern

Für das Ministerium sei das der richtige Weg: "Ein allgemeines Verbot löst das Problem nicht", so Polaschek. Er sei natürlich "absolut gegen Handymissbrauch in der Schule". Die Priorität müsse aber darauf liegen, den Kindern den verantwortungsbewussten Umgang mit Handys zu vermitteln.

Sollten die Rufe nach einem generellen Verbot zu laut werden, könne man "die Diskussion natürlich führen". Polaschek stellt aber klar: "Faktum ist: Man kann es schon machen." Außerdem hätten ähnliche Regelungen in anderen Ländern bis jetzt wenig Wirkung gezeigt.

Wie "Heute" berichtete, prescht die Steiermark vor. Dort soll es ab dem nächsten Semester (Februar 2025) ein neues Handy-Verbot geben.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • In Österreich werden die Rufe nach einem allgemeinen Handy-Verbot in Schulen lauter, doch rechtlich ist dies nicht einfach umsetzbar und liegt in der Verantwortung der Schulen und Pädagogen
    • Während in der Steiermark ein landesweites Handyverbot ab Februar geplant ist, betont Bildungsminister Martin Polaschek, dass Schulen bereits jetzt eigenständig Handyverbote einführen können, wobei der Fokus auf einem verantwortungsbewussten Umgang mit Handys liegen sollte
    Lstr
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen