Brutale Abrechnung

Hammer-Ansage von Ex-Kanzler: FPÖ hat schon gewonnen

Glaubt man den Worten von Christian Kern, hat die FPÖ schon jetzt den Wahlsieg in der Tasche. An ein Babler-Wunder glaubt er nicht.

Nicolas Kubrak
Hammer-Ansage von Ex-Kanzler: FPÖ hat schon gewonnen
Von 2016 bis 2017 war Christian Kern österreichischer Bundeskanzler. Nun glaubt er, dass Herbert Kickl als nächster ins Kanzleramt einzieht.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Drei Monate vor der Nationalratswahl am 29. September 2024 führt die FPÖ nach wie vor in allen Umfragen. Die EU-Wahl hat gezeigt: Es könnte trotz allem ein spannendes Rennen werden – ÖVP und SPÖ wollen die blaue Party crashen.

4-5 Wochen für Turnaround

Ob das gelingt? Ginge es nach Ex-Kanzler Kern, ist das nur Wunschdenken. "Jetzt kommt erst der Sommer, wo die Wähler nicht von Politik belästigt werden wollen. Bleiben also noch vier bis fünf Wochen, um das Meinungsklima zu drehen", sagte er laut "Kurier"-Bericht bei einer Veranstaltung des Public Relations Verbandes Austria am Mittwoch.

Christian Kern (SPÖ), Norbert Hofer (FPÖ), Herbert Kickl (FPÖ), hier bei einer Sondersitzung des Nationalrates am Montag, 19. März 2018, in Wien.
Christian Kern (SPÖ), Norbert Hofer (FPÖ), Herbert Kickl (FPÖ), hier bei einer Sondersitzung des Nationalrates am Montag, 19. März 2018, in Wien.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

"Rausch des Populismus"

Seine Rede nutzte der Ex-Kanzler für eine bittere, aber ehrliche Abrechnung. So sprach er von einem "Rausch des Populismus" und einer "Brutalisierung der politischen Kommunikation", die sich im Laufe der Krisen – von Corona bis Ukraine-Krieg – stark entwickelt hätten. Die FPÖ habe eigene Medienkanäle aufgebaut, die wie Social Media von Zuspitzung leben und "sich dem inhaltlichen Diskurs entziehen" würden, so Kern.

"Da wünsche ich viel Glück"

So kurz vor der Wahl könne man dieses Meinungsklima nicht ändern, auch wenn Politiker wie Kerns Nach-Nachfolger das glauben: "Da wünsche ich viel Glück, wenn man glaubt, dass man die FPÖ noch vor er Wahl stellen kann", sagte der Ex-Kanzler in Anlehnung an eine Aussage des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil nach der SPÖ-Schlappe (Platz 3) bei der EU-Wahl.

Kickl will "Befreiungsschlag"

Die Freiheitlichen sind jedenfalls bereit: "Unser freiheitliches Ziel ist es, nach den dunklen Jahren des freiheits- und grundrechtsfeindlichen Corona-Zwangsregimes, der Rekordteuerung, der Wohlstandsvernichtung, der illegalen Masseneinwanderung, des Neutralitätsverrats, der Souveränitätsaushöhlung und des Klimakommunismus eine neue politische Ära der bedingungslosen Hinwendung zur eigenen Bevölkerung einzuläuten", sagte Parteichef Kickl bei der Bekanntgabe der niederösterreichischen Landeswahllisten.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ex-Kanzler Christian Kern glaubt, dass die FPÖ bereits vor der Nationalratswahl im September gewonnen hat
    • Trotzdem wollen ÖVP und SPÖ die blaue Partei herausfordern, aber Kern glaubt nicht an einen Meinungsumschwung in den verbleibenden vier bis fünf Wochen
    • Er kritisiert die "Brutalisierung der politischen Kommunikation" und die FPÖ's "Rausch des Populismus"
    • FPÖ-Chef Kickl plant einen "Befreiungsschlag" nach den "dunklen Jahren" des Corona-Zwangsregimes und der Wohlstandsvernichtung
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