Formel 1

Hamilton fordert nach Rassismus-Wirbel Marko-Rücktritt

Mit Aussagen über Sergio Perez sorgt Red-Bull-Berater Helmut Marko für heftige Diskussionen im Fahrerlager. Lewis Hamilton bezog nun klar Stellung. 

Sport Heute
Lewis Hamilton schießt gegen Helmut Marko
Lewis Hamilton schießt gegen Helmut Marko
imago

Der 80-jährige Grazer wurde vergangenen Woche bei Servus TV auf die Leistungen des Mexikaners angesprochen. Und meinte daraufhin, der 33-Jährige habe "Probleme im Qualifying, er hat Formschwankungen. Er ist Südamerikaner (Marko meinte Mittelamerikaner, Anm.) und er ist halt im Kopf nicht so völlig fokussiert, wie es Max (Verstappen, Anm.) oder Sebastian (Vettel, Anm.) waren." 

Scharfe Kritik aus Mexiko

Aussagen, die wenig später in sozialen Netzwerken die Runde machten. Und dem Red-Bull-Berater heftige Kritik vor allem aus Mexiko einbrachten. Dem 80-Jährigen wurde Rassismus vorgeworfen. Der Grazer bediente sich jedenfalls eines Stereotyps, das er auch auf Perez anwandte.

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    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Mittlerweile hat sich Marko einerseits öffentlich entschuldigt – Servus TV veröffentlichte eine Stellungnahme des Red-Bull-Mannes – andererseits gab es ein Vier-Augen-Gespräch zwischen dem Talentförderer der Bullen und Perez selbst, in dem sich Marko neuerlich entschuldigte, wie der Mexikaner selbst erklärte. 

    "Absolut inakzeptabel"

    Trotzdem ebbt die Kritik am Red-Bull-Berater nicht ab. Denn Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton, der sich stets klar gegen Rassismus und Diskriminierung positionierte, fand auf den Österreicher angesprochen deutliche Worte. "Was er gesagt hat, ist absolut inakzeptabel", so der Mercedes-Star. 

    "Während wir sagen, dass es keinen Platz für Rassismus in diesem Sport geben darf, haben wir Führungspersönlichkeiten oder Männer in seiner Position, die derartige Kommentare von sich geben. Das ist nicht gut, wenn wir in die Zukunft kommen wollen. Es zeigt einfach die Arbeit, die noch getan werden muss. Es ist schwierig, etwas zu bewegen, wenn man an der Spitze Leute hat, die diese Gedanken haben. Das hält uns davon ab, uns weiterzuentwickeln", wurde der 38-Jährige deutlich. Und fügte dann an: "Ich bin nicht überrascht, um ehrlich zu sein." 

    Marko entschuldigte sich. Dass allerdings von seinem Rennstall Red Bull keine Distanzierung folgte, schmeckte Hamilton ebenso nicht. "Das ist nichts, wo man sich einfach nur entschuldigt und dann ist alles okay. Da muss mehr gemacht werden", forderte der britische Formel-1-Star. 

    "Normalerweise, wenn Fahrer ähnliche Kommentare von sich geben, werden sie entlassen", deutete Hamilton sogar an, dass Marko seiner Meinung nach rausgeworfen werden hätte sollen. Als Red-Bull-Nachwuchsfahrer Juri Vips in einem Livestream rassistische Äußerungen tätigte, wurde dieser nach einigem Zögern aus dem Programm der Bullen geworfen. "Oder ein Team gibt zumindest eine Stellungnahme heraus und sagt, sie unterstützen dies nicht. Dass sie das hier nicht getan haben, ist schon interessant", schoss Hamilton auch gegen Red Bull. Allerdings hielt der Brite auch fest: "Das ist nicht mein Team, das ist nicht, wie wir uns als Team verhalten."

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