476 Tagen bei den Terroristen
Hamas will jetzt diese vier Soldatinnen freilassen
Am Samstag sollen weitere Hamas-Geiseln in Freiheit kommen, es sind vier junge Soldatinnen. Um den Österreicher Tal Shoham wird weiter gebangt.
Nach 476 Tagen in den Händen der Hamas will die Terrororganisation am Samtag die nächsten vier israelischen Geiseln freilassen. Die Namen wurden am Freitag der israelischen Regierung mitgeteilt, wie das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte.
Laut der BBC handelt es sich um Karina Ariev (20), Daniella Gilboa (20), Naama Levy (20) und Liri Albag (19). Die Freilassung ist Teil des Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas, auf dessen Grundlage vergangenen Sonntag die ersten Geiseln freikamen, "Heute" berichtete.
Waffenruhe in Nahost: Erste Geiseln von Hamas freigelassen
Geisel-Vater flehte: "Nehmt mich, lasst meine Tochter frei"
Kurz zuvor hatte Hamas-Sprecher Abu Obeida mitgeteilt, bei den Freigelassenen handle es sich um vier Soldatinnen, Israel bestätigte das zunächst nicht. Im Gegenzug wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden – die Rede ist von bis zu 180 Gefangenen.
Bilder der Entführung vor mehr als 15 Monaten zeigen die Opfer blutverschmiert. Die Geiseln und ihre Familien befürchten seither das Schlimmste. Die Mutter eines Opfers wandte sich damals an die Öffentlichkeit: "Sie haben das Video meiner Tochter Naama Levy gesehen. Wie sie irgendwo in Gaza mit vorgehaltener Waffe an ihren langen braunen Haaren von der Ladefläche eines Jeeps gezerrt wurde, ihre graue Jogginghose voller Blut", zeigte sich Naama Levys Mutter erschüttert.
Der Vater bot sich den Terroristen sogar zum Tausch an: "Nehmt mich, lasst meine Tochter frei", lautete seine Botschaft bei Bild an die Hamas. Trotz angekündigter Freilassung müsse die Familien weiter bangen. Denn der Zustand der Soldatinnen soll unbekannt sein. Laut Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas könnten die noch verbliebenen Geiseln auch tot übergeben werden.
Bangen um Austro-Geisel geht weiter
Mit der Ankündigung wird auch klar, dass der Österreicher Tal Shoham vorerst weiter in den Händen der Hamas bleibt. Der 39-Jährige ist die einzige österreichische Geisel im Gazastreifen. Seine Familie – insbesondere Sohn Naveh (8) – unternimmt alles, um ihn freizulassen.
Doch die Familie muss weiter warten. Weil Frauen und Kinder, gefolgt von Älteren und Verletzten erst frei kommen, dürfte Shoham frühestens Mitte Februar wieder nach Israel zurückkehren, berichtete die Kleine Zeitung kürzlich.
Vergangenes Wochenende hatte die Hamas die Geiselliste verspätet überreicht und damit den Beginn der Waffenruhe am Sonntag um einige Stunden verzögert. Damals kamen drei Zivilistinnen frei. Im Austausch entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft.
In der ersten, sechswöchigen Phase des Abkommens sollen insgesamt 33 Israelis freikommen. Über die Freilassung der übrigen Geiseln und den Abzug Israels aus dem Gazastreifen soll später verhandelt werden.
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Auf den Punkt gebracht
- Nach 476 Tagen in der Gefangenschaft der Hamas sollen am Samstag vier israelische Soldatinnen freigelassen werden, wie die israelische Regierung bestätigte.
- Die Freilassung ist Teil eines Waffenstillstandsabkommens, bei dem im Gegenzug Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.