"Näher als je zuvor"

Hamas: Kampfpause und Geiselfreilassung startet 

Ein Vertreter der Hamas soll eine Kampfpause zur Geiselfreilassung für Montag angekündigt haben. Einem Abkommen soll nicht mehr viel im Weg stehen.

Hamas: Kampfpause und Geiselfreilassung startet
Nach sechs Wochen Gaza-Krieg soll es nun bald zu einer Waffenpause und Freilassung der Geiseln kommen. 
via REUTERS

Ein Vertreter der islamistischen Terrororganisation Hamas soll einem unbestätigten Medienbericht zufolge eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln an diesem Montag angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung israelischer Geiseln werde angeblich heute am Vormittag eine Kampfpause in Kraft treten, soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung "Al Ghad" gesagt haben, wie die Nachrichtenseite "Ynet" meldete.

Nur mehr "geringfügige" Hindernisse

Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hieß es. Sämtliche Angaben ließen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen. Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, hatte zuvor am Sonntag im US-Fernsehen erklärt, es gebe noch keine Übereinkunft zur Freilassung der Geiseln, man sei zum jetzigen Zeitpunkt aber näher an einer Einigung, "als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben".

Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat, sagte, es gebe nur noch "geringfügige" Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Von offizieller israelischer Seite gab es am Sonntag zunächst keine Bestätigung für ein bevorstehendes Geisel-Abkommen mit der Hamas

Kriegskabinett trifft Familien Geiseln

Einem Medienbericht zufolge wollen Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts am Montag Familienangehörige der Geiseln treffen, die von Terrorgruppen im Gazastreifen festgehalten werden. Wie die Zeitung "The Times of Israel" in der Nacht zum Montag meldete, war zunächst noch unklar, wie viele Angehörige an dem am Abend erwarteten Treffen teilnehmen werden.

Eine Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen im Grenzgebiet zu Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Geiseln in Al-Shifa-Spital?

Die israelische Armee vermutete auch Geiseln auf dem Gelände des Al-Shifa-Krankenhauses, welches sie am Mittwoch erstmals gestürmt hatten. Nach dem Einsatz präsentierten israelische Streitkräfte Beweise, dass die Hamas das Spital als Waffenversteck verwendet hatte. Nun veröffentlichten sie Aufnahmen, die zeigen sollen, wie die Hamas Geiseln dorthin brachten.

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    Am Mittwoch stürmten israelische Soldaten das Al-Shifa-Spital im Gazastreifen.
    Am Mittwoch stürmten israelische Soldaten das Al-Shifa-Spital im Gazastreifen.
    via REUTERS

    Protestmarsch für Geisel-Deal

    Am Samstag hatten in Israel Zehntausende Menschen mit einem tagelangen Protestmarsch für einen schnellen Deal zur Freilassung der Geiseln die Stadt Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten auch vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

    Israels Kriegskabinett gehören neben Netanjahu Verteidigungsminister Yoav Gallant und der Minister Benny Gantz an. Zu den Beobachtern des Kabinetts gehören unter anderem die beiden Minister Ron Dermer und Gadi Eisenkot, wie die Zeitung weiter berichtete. Gantz und Eisenkot hätten sich am Wochenende mit Familienmitgliedern der Geiseln getroffen, nachdem diese gefordert hatten, auch mit Gallant und Netanjahu zusammenzutreffen. Doch keiner der beiden sei erschienen.

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