Skurriler Fall in NÖ

Hahn kräht zu laut – Anwälte bei ihrer Arbeit gestört

Wegen Lärmbelästigung stehen eine Anwaltskanzlei und ein Nachbar-Paar im Clinch. Grund: Neun Hühner und ein Hahn krähen und gackern angeblich zu laut.

Erich Wessely
Hahn kräht zu laut – Anwälte bei ihrer Arbeit gestört
Der lärmende Hahn und die Hühner
privat

Skurriler Fall in Perchtoldsdorf: Ein Hahn und neun Hühner sorgen offenbar für reichlich Betrieb – und sollen die Arbeiten in einer Anwaltskanzlei beeinträchtigen.

"Wir sind durch den Lärm, der von Ihrer Hühnerhaltung ausgeht, in der bestimmungsgemäßen Benutzung unserer Kanzlei unzumutbar beeinträchtigt", heißt es nun in dem Einschreiben und der Aufforderung zur Unterlassung der Anwaltskanzlei an die Nachbarn.

"Ihr Hahn kräht unzählige Male am Tag"

Der Grund: "Ihr Hahn kräht unzählige Male am Tag. Dadurch werden nicht nur unsere Mitarbeiter bei der Arbeit gestört, wir können auch keine Telefonate führen, die nicht durch das Krähen des Hahnes gestört werden."

"Gegacker unzumutbar"

Auch bei geschlossenen Fenstern werde die Arbeit gestört: "Das Offenhalten der Fenster ist wegen der Hühnerhaltung kaum möglich. Sowohl das Krähen des Hahnes als auch das Gegacker der Hühner sind für unseren Kanzleibetrieb unzumutbar."

Hahn und Hühner sollen Anwaltsbetrieb stören

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    Hahn und Hühner sollen Anwaltsbetrieb stören
    Hahn und Hühner sollen Anwaltsbetrieb stören
    privat

    Mehrfache Kontaktaufnahmen mit dem Nachbar-Ehepaar seien bisher gescheitert, daher jetzt das Einschreiben: "Wir halten aus diesem Grund fest, dass die von Ihrer Hühnerhaltung ausgehenden Lärmbelästigungen unzulässige Lärmemissionen (...) in unserer Kanzlei darstellen und fordern Sie daher zur sofortigen Unterlassung dieser nicht ortsüblichen und unzumutbaren Lärmbelästigungen sowie zur Unterfertigung der beiliegenden Unterlassungserklärung auf."

    "Um eine friedliche Lösung bemüht"

    Das Ehepaar fiel aus allen Wolken, als es den Anwaltsbrief vor wenigen Tagen erhielt. "Wir haben die Hühner schon lange, ich will sie auch nicht aufgeben wegen der Eier und sie fühlen sich hier sehr wohl", so die Nachbarin zu "Heute".

    Von vorbeifahrenden Mopeds würde viel mehr Lärm ausgehen, sie und ihr Mann seien jedenfalls um eine "friedliche Lösung" bemüht – man könne in dem Fall miteinander reden. Auch die Bürgerlisten-Mandatarin Gabriele Wladyka nahm sich dem Fall an und unterstützt das Ehepaar.

    Seitens der Anwaltskanzlei wird gegenüber "Heute" darauf hingewiesen, dass die Hühner und der Hahn mitten im Ortsgebiet lärmen – nach dem Einzug in die Anwaltsräumlichkeiten vor rund einem Jahr sei die Situation unerträglich. Nicht nur die Anwaltsfirma, mehrere Parteien seien betroffen.

    Bei Bezirkshauptmannschaft registriert

    Wegen unzumutbarer Lärmbelästigung in einem ähnlich gelagerten Fall in unmittelbarer Nähe in Wien-Liesing hatte der Oberste Gerichtshof kürzlich dem Kläger, einem Wiener, der nicht schlafen konnte, recht gegeben - mehr dazu hier.

    Laut dem Ehepaar seien die Tiere korrekt bei der Bezirkshauptmannschaft registriert: Der Hahn hingegen sei ohnehin schon älter, also vielleicht kräht in dem Fall bald kein Hahn mehr danach ...

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      Helmut Graf

      Auf den Punkt gebracht

      • In Perchtoldsdorf sorgt ein Hahn mit neun Hühnern für eine skurrile Nachbarschaftsfehde, da die Anwaltskanzlei nebenan durch das laute Krähen und Gackern in ihrer Arbeit erheblich gestört wird
      • Trotz mehrfacher Kontaktversuche und einer Aufforderung zur Unterlassung durch die Kanzlei, betont das Nachbar-Ehepaar, dass sie ihre Hühner nicht aufgeben wollen und bemühen sich um eine friedliche Lösung
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