Wurde doch manipuliert?

Hagel-Flug: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die AUA

Rund um den Hagel-Flug wird nun gegen die Piloten und die AUA ermittelt. Interne Aufzeichnungen zu Schulungen sollen manipuliert worden sein, heißt es

Newsdesk Heute
Hagel-Flug: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die AUA
Rund um den Hagel-Flug wird nun gegen die Piloten und die AUA ermittelt.
Foto: "Heute"-Leserreporter

Die Bilder der Austria Airlines-Maschine "Arlberg" sorgten Anfang Juni für Aufsehen. Nach dem Flug OS434 von Mallorca nach Wien waren sowohl die Cockpitscheiben als auch die Nase des Airbus A320 sichtlich von Hagelkörnern zertrümmert. Wie der "Kurier" berichtet, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen die AUA.

Die Piloten waren nach dem Hageleinschlag ohne Sicht, konnten aber trotz der immensen Schäden sicher in Wien-Schwechat landen. Nachdem der Vorfall bekannt wurde, hagelte es massive Kritik an der österreichischen Lufthansa-Tochter. Unter anderem wurde bekannt, dass die Luftaufsicht Austro Control auf die Gewittergefahren mit Hagel in der Region hingewiesen habe.

Hat die AUA bei den Aufzeichnungen von Schulungen manipuliert?

Obwohl bei dem Vorfall niemand verletzt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft Korneuburg nun auch wegen fahrlässiger Gemeingefährdung gegen die AUA. Geprüft werde insbesondere, ob die Fluggesellschaft es verabsäumt hatte, die Piloten die relevanten Schulungen zur Funktionsweise des Wetterradars zukommen zu lassen, bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem "Kurier"-Bericht.

Die Vorwürfe wiegen schwer: So sollen AUA-interne Dokumentationssysteme für Schulungen so manipuliert worden sein, dass tatsächlich nicht durchgeführte Schulungen im Personalakt als absolviert aufscheinen, zitierte der "Kurier" aus dem Justizakt.

Ermittlungen auch gegen Piloten

Der Verdacht beruhe auf Informationen, die ein Sachverständiger von einem Piloten erhalten habe. Auf Anordnung der Ermittler habe die AUA bereits relevante Schulungsunterlagen übermittelt. Nun überprüfen Sachverständige die Vorwürfe. Auch gegen die beiden Piloten des Hagel-Fluges soll wegen fahrlässiger Gemeingefährdung ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft verfüge noch nicht über die Daten der Auswertung des Flugdatenschreibers und des Cockpit-Voicerecorders.

Die AUA weist die Vorwürfe zurück. "Wir weisen die zu diesen Themen im Raum stehenden und von einer anonymen Person eingebrachten Anschuldigungen auf das Schärfste zurück." Gegen diese Person bzw. gegen unbekannt werden den Angaben zufolge rechtliche Schritte vorbereitet. Die AUA führe "deutlich mehr Trainings als gesetzlich vorgeschrieben" in der Ausbildung und Schulung ihrer Pilotinnen und Piloten durch, zitiert der "Kurier" die Fluggesellschaft.

Auf den Punkt gebracht

  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Austrian Airlines (AUA) und deren Piloten wegen des Verdachts auf Manipulation interner Schulungsaufzeichnungen und fahrlässiger Gemeingefährdung nach einem Hagelvorfall bei einem Flug von Mallorca nach Wien
  • Trotz der schweren Vorwürfe, die unter anderem auf Informationen eines Sachverständigen basieren, weist die AUA alle Anschuldigungen entschieden zurück und betont, dass sie mehr Trainings als gesetzlich vorgeschrieben durchführt
red
Akt.
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