Gesundheit
Haftverkürzung für Häftlinge, die Organe spenden
Häftlinge im Bundesstaat Massachusetts haben die Möglichkeit bekommen, ihre Haftzeit um ein ganzes Jahr zu verkürzen – wenn sie ihre Organe spenden.
Häftlinge im US-Bundesstaat Massachusetts könnten bald die Möglichkeit haben, ihre Haftstrafe reduzieren zu können – sofern sie bereit sind im Austausch dafür etwas sehr Persönliches zu spenden. Ein neuer Gesetzesentwurf sieht die Verminderung der Strafe auf mindestens 60 und höchstens 365 Tage – also ein Jahr – vor.
Die verfrühte Freiheit hat aber seinen Preis: Eine Knochenmarkspende oder sogar eine Organspende sollen die Häftlinge dafür leisten.
Knochenmark- oder Organspende
Sollte der Gesetzesentwurf verabschiedet werden, würde ein aus fünf Mitgliedern bestehender Ausschuss eingerichtet, der für die Überwachung des Programms zuständig wäre. Der Ausschuss würde auch über die Zulassungsbedingungen für inhaftierte Personen entscheiden, die sich für das Programm interessieren, sowie über "die Menge an Knochenmark und Organen, die gespendet werden müssen, um eine Umwandlung der Strafe zu erreichen".
Bisher dürfen Häftlinge nur an Familienmitglieder ihre Organe spenden
Gegenwärtig lässt das US Federal Bureau of Prisons Organspenden durch Häftlinge nur dann zu, wenn es sich bei dem Empfänger um ein unmittelbares Familienmitglied handelt, aber in vielen staatlichen Gefängnissen, darunter auch in Massachusetts, gibt es keine Möglichkeit zur Organ- oder Knochenmarkspende. Kein Staat erlaubt Organspenden von hingerichteten Häftlingen, selbst wenn diese als Organspender registriert waren. Nach Angaben des United Network for Organ Sharing (UNOS) warten derzeit 104.413 Menschen in den USA auf eine Organtransplantation, von denen 58.970 auf einer aktiven Warteliste stehen.