Tränen kullern

Darum weinst du draußen, wenn es frostig ist

Die Temperaturen sind eisig, die Stimmung ist gut und trotzdem kullern die Tränen. Das steckt hinter dem Phänomen.

20 Minuten
Darum weinst du draußen, wenn es frostig ist
Winterkaltes Wetter verursacht Trockenheit und Reizung der Augen – der Körper lässt dagegen Tränen kullern.
Getty Images

Wer Kälte nichts abgewinnen kann, hat derzeit das Nachsehen. Denn die Temperaturen sind tief und bleiben es auch erst einmal. Das fordert unseren Körper gewaltig, denn er muss trotz der kalten Luft funktionieren. Deshalb läuft zum Beispiel unsere Nase, wie sie es sonst nur während einer Erkältung tut. Auch unsere Augen reagieren im Freien mitunter: Sie tränen, ganz egal, ob wir gut drauf oder traurig sind.

Warum tun sie das?

Die Oberfläche der Augen ist mit vielen Nerven versehen. Durch Kälte – und Wind – werden diese Nerven gereizt. Um sich zu schützen, produziert der Tränenapparat mehr Flüssigkeit. Die Tränenflüssigkeit bildet dann einen schützenden Film auf der Augenoberfläche, der die Augen vor dem Austrocknen bewahrt. Allerdings kommt es zu einer Art Überreaktion der Tränendrüse, wodurch es zum Überlaufen – dem Tränen – kommt.

Wieso droht das Auge bei Kälte auszutrocknen?

Kalte Luft enthält weniger Feuchtigkeit als warme Luft. Das führt zu einer beschleunigten Verdunstung der wässrigen Komponente des Tränenfilms, dann ist die Hornhaut unterversorgt. Die Tränendrüse gleicht das aus.

Laut einer 2010 veröffentlichten Studie führen tiefe Temperaturen zudem dazu, dass die ölige Substanz, die die äußerste Schicht des Tränenfilms bildet, zu dick und steif wird, um sich auf der Augenoberfläche zu verteilen. Auch das sorgt für ein Austrocknen. Der Ölfilm wird von den Meibom-Drüsen am Rand der Augenlider produziert. Unter normalen Bedingungen wird er bei jedem Lidschlag auf die Augenoberfläche abgegeben.

Was genau geschieht bei Kälte im Auge?

"Unter freiem Himmel beschleunigt der Wind den Temperaturabfall der Augenoberfläche und der Augenlider, daher ist der Effekt noch ausgeprägter", erklärte Igor A. Butovich vom University of Texas Southwestern Medical Center damals. "Dieser Mechanismus scheint einer der Hauptfaktoren zu sein, die trockene Augen bei kaltem, windigem Wetter verschlimmern, sodass sogar gesunde Menschen darunter leiden können."

Wie kannst du den Kältetränen vorbeugen?

Wer bei Kälte und Wind nach draußen geht, sollte seine Augen schützen. Brillenträger machen es bereits unbewusst, alle anderen sollten zu einer Sonnenbrille greifen. Sie verhindert, dass Kälte und Wind direkt auf die Augen treffen. Außerdem schützt sie vor schädlichen UV-Strahlen. Beim Abwischen der feuchten Augen sollte man darauf achten, ein sauberes Tüchlein zu verwenden, damit keine Keime ins Auge gelangen, die eine Infektion auslösen können.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Wenn es kalt ist, tränen mitunter die Augen
    • Dabei handelt es sich um eine Schutzreaktion
    • Durch die übermässige Tränenproduktion verhindern sie ein Austrocknen
    20 Minuten
    Akt.