Obwohl es auf Wiens Straßen 96 Radarboxen gibt, ist nur knapp ein Viertel davon tatsächlich mit Messgeräten ausgestattet. Die anderen dienen vielmehr der Abschreckung. Jene, die scharfgestellt sind, sind dafür umso effektiver. Die Qualität der Bilder ist mittlerweile so gut, dass selbst das Fehlen eines Gurtes oder der Blick aufs Handy erkannt werden können.
Bis 2027 soll es in Wien 40 neue Kameras und 20 neue Radarboxen geben, besonders gegen Raser soll so vorgegangen werden. Doch wenn man geblitzt wird, ist neben der Kennzeichennummer auch der Fahrer auf dem Bild erkennbar. Aufgrund der guten Qualität der Fotos können so auch andere Verkehrsvergehen aufgedeckt werden. Ist der Lenker beispielsweise am Handy oder hat den Anschnallgurt vergessen, sieht man das.
"Wenn auf diesem Lichtbild zu erkennen ist, dass der Fahrzeuglenker oder die Lenkerin mit dem Mobiltelefon hantiert oder ein Insasse von dem Fahrzeug die Gurtpflicht missachtet, dann ist es schon auch möglich, dieses Delikt zur Anzeige zu bringen“, erklärt Melanie Weinberger aus der Landesverkehrsabteilung Wien im ORF.
Wenn durch die Geschwindigkeitsüberwachung noch andere Delikte ans Licht kommen, werden diese jedoch nicht geahndet. Auch ins Archiv kommt man mit seinem Blitzer–Foto nicht. Die Bilder werden bis zum Abschluss des Verwaltungsverfahrens aufbewahrt und anschließend aus Datenschutzgründen gelöscht.