Politik
Grüne sammeln Geld für Neustart der Partei
Die Schockstarre ist vorbei: Ab sofort ein Spendentool dafür online. Die Grünen sammeln sogar neue Mitglieder.
Eine Welle der Solidarität schwappt über die aus dem Parlament gespülte Grüne Bundespartei. Nach dem Rücktritt von Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Parteichefin Ingrid Felipe traten am Dienstag zurück, der Rest der Grünen erholt sich nun offenbar langsam vom Schock. Interimistisch übernimmt Werner Kogler die Partei.
Bundesgeschäftsführer Robert Luschnik berichtet von Hunderten E-Mails, SMS und Anrufen, die seit Montag in der Grünen Parteizentrale die Leitungen glühen lassen. Was wollen die Menschen?
Sie bekunden ihr Bedauern, den Grünen nicht ihre Stimme gegeben zu haben: "Die Solidarität ist überwältigend", sagt Luschnik.
Doch auch überraschendes trägt sich zu: Tatsächlich hat die Partei Eintritte zu verzeichnen - und schon erste Spenden. Um die bittet man ab sofort auch mit einem offiziellen Spendenaufruf auf der Website.
Spenden für Neustart, Landesparteien für Schulden
Damit soll das "Projekt Wiederzeinzug" unterstützt werden, alle Zeichen stehen auf Wiederaufbau. Im nächsten Nationalrat will man wieder mit von der Partie sein.
Die Schulden jedenfalls sollen unter den Landesparteien aufgeteilt werden. Fünf Millionen Euro Schulden hat die Bundspartei nach den drei Hofburg-Wahlkämpfen für Alexander Van der Bellen und dem Nationalratswahlkampf angehäuft.
Den Kredit dafür wollte man eigentlich mit der Parteienförderung begleichen, die aber nun wegfällt, da man nicht mehr im Parlament vertreten ist.
Luschnik macht sich bei der derzeitigen Situation der Grünen jedenfalls keine Illusionen: "Jetzt ist mal so richtig Krise, da muss man sich rausmanövrieren, das haben wir vor", gibt er sich kämpferisch. Besprochen wird das unter anderem beim erweiterten Bundesvorstand am Freitag in Wien. (csc)