Politik
Grüne auf Lesbos, Kickl wettert gegen Merkel
Die Grüne Ewa Ernst-Dziedzic will den Koalitionspartner noch überzeugen, was die Aufnahme von Kindern aus Flüchtlingslagern angeht. FPÖ-Klubchef Kickl ist auf einem ganz anderen Dampfer.
Deutschland wird 1.500 Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingslagern in Griechenland aufnehmen. Die grüne Vize-Klubchefin Ewa Ernst-Dziedzic will dafür beim Koalitionspartner ÖVP noch "Überzeugungsarbeit" leisten.
Das sagte sie am Montag im "Ö1 Morgenjournal". Ernst-Dziedzic berichtete von ihrem Besuch im berüchtigten Flüchtlingslager "Moria" auf der griechischen Insel Lesbos.
Die ÖVP ist weiterhin strikt gegen eine Aufnahme von Kindern. Trotz der "geringen Schnittmenge" mit der ÖVP sieht Ernst-Dziedzic aktuell die Koalition "nicht in Gefahr". Im Gegenteil: Sie sieht eine "Chance zu zeigen, dass 'Humanität und Ordnung'" (wie es im Regierungsprogramm steht. Anm.) zusammengehen können.
Kickl gegen Merkel
Anders FPÖ-Klubchef Herbert Kickl. Er meldet sich ebenfalls zu der Thematik zu Wort und kritisiert die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie sei "Wiederholungstäterin", die durch die Aufnahme von Kindern aus Flüchtlingslagern signalisiere, dass sich "illegale Einwanderung auszahlt".
Kickl will eine "No Way"- anstelle einer "Freie Bahn"-Politik, formuliert er. Denn was Merkel hier mache, würde auf "Kosten der Europäer" gehen.
Griechischer Premier in Wien
Die Situation der Flüchtlinge an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei wird am Dienstag auch das dominierende Thema beim Staatsbesuch des griechischen Premiers Kyriakos Mitsotakis in Wien sein.
Kurz empfängt Mitsotakis mit militärischen Ehren am Ballhausplatz, bevor man sich zu einem Arbeitsgespräch zurückzieht, über das ab 16.45 Uhr in einer Pressekonferenz berichtet werden soll.