Wien

"Grünes Wohngeld" soll Menschen vor Armut retten

Die Einkommensgrenze für Wohnbeihilfe wurde seit 23 Jahren nicht angepasst. Viele fallen daher um diese Unterstützung um, kritisieren die Grünen.

Heute Redaktion
Die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer präsentierte die Idee für ein "Grünes Wohngeld".
Die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer präsentierte die Idee für ein "Grünes Wohngeld".
Denise Auer

Weil die Stadt Wien die Einkommensgrenzen seit dem Jahr 2000 nicht angehoben hat, fallen viele Menschen, die damals noch berechtigt waren, heute aus der Beihilfe. Die Wirkung der Wohnbeihilfe ist real um etwa 80 Millionen Euro jährlich gesunken. Ein Problem, finden die Grünen Wien und präsentieren deshalb das "Grüne Wohngeld".

"Grünes Wohngeld hilft dauerhaft und unkompliziert"

Die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer erklärt: "Die derzeitige Wohnbeihilfe genügt nicht mehr, um Armut wirksam zu bekämpfen." Jeder fünfte Wiener sei aktuell armutsgefährdet. Das will Pühringer ändern: "Das Grüne Wohngeld hilft mehr Menschen in Wien: Es hilft dauerhaft und es hilft unkomplizert". 

Das "Grüne Wohngeld" will Wohn- und Mietbeihilfe zu einem einheitlichen Wohngeld zusammenfassen. Außerdem sollen die Einkommensstufen aus dem Jahr 2000 an das heutige Preisniveau angepasst und Leistungen erhöht werden. Die Stufen des Wohngeldes sollen jährlich mit dem Verbraucherpreisindex erhöht werden. Um jüngere Menschen zu unterstützen, soll für jene unter 26 in Ausbildung das Erfordernis eines Mindesteinkommens gänzlich entfallen. 

Ausgaben für Wohnbeihilfe zu gering

So soll das Wohngeld vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen unterstützen. Durch die geplanten jährlichen Lohnanpassungen soll keine kalte Progression in der Wohnbeihilfe mehr stattfinden.

Der Grüne Wohnsprecher Georg Prack stellt klar: "Das Grüne Wohngeld stellt die Leistungsfähigkeit der Wohnbeihilfe wieder her. Durch die Anpassung der Einkommensstufen an das heutige Preisniveau profitieren viel mehr Menschen vom Wohngeld. Die Leistung wird im grünen Wohngeldmodell vor Inflation geschützt. So machen wir das Wohngeld zu einem wirksamen Instrument der Armutsbekämpfung."

Die Ausgaben der Stadt für die Beihilfe sind von 92 Millionen Euro aus dem Jahr 2008 auf 53 Millionen Euro im Jahr 2021 gesunken. Würde man den Verbraucherpreisindex und gestiegene Bevölkerungszahlen beachten, müssten die Ausgaben im Jahr 2021 bei 133 Millionen Euro liegen, rechnen die Grünen vor.

Die Anzahl der Bezieher der Wohnbeihilfe sinkt, obwohl die Bevölkerungsentwicklung stetig steigt.
Die Anzahl der Bezieher der Wohnbeihilfe sinkt, obwohl die Bevölkerungsentwicklung stetig steigt.
Grüne Wien
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