Wahlkampfauftakt im Burgenland

Grüne wollen nicht grantig sein, bekämpfen "Betonierer"

Die Grünen wollen gegen "Betonierer-Parteien" im Burgenland ankämpfen – und zwar "lieber grün als grantig". Umweltministerin Gewessler heizte ein.

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Wahlkampfauftakt im grünen Scheinwerferlicht mit (grünem?) Tee: Philip Juranich, Leonore Gewessler, Anja Haider-Wallner und Wolfgang Spitzmüller.
Wahlkampfauftakt im grünen Scheinwerferlicht mit (grünem?) Tee: Philip Juranich, Leonore Gewessler, Anja Haider-Wallner und Wolfgang Spitzmüller.
Die Grünen Burgenland

Umweltministerin Leonore Gewessler unterstützte die Grüne Frontfrau Anja Haider-Wallner am Donnerstag beim Wahlkampfauftakt in Wulkaprodersdorf. "Lieber grün als grantig" lautet der Slogan. Gereicht wurde bei eisigen Temperaturen (grüner?) Tee – viel abwarten wollte man jedoch nicht.

Grüne wollen nicht grantig sein, bekämpfen "Betonierer"
Die Grünen bei ihrer Plakatpräsentation.
Die Grünen Burgenland

Die Chefin der Grünen Burgenland, Anja Haider-Wallner, stieg aufs Gas und verriet in ihrer Rede gleich ein Geheimnis: "Unser Slogan ist auch mein persönliches Motto. Ja, ich ärgere mich auch oft, aber ich versuche, etwas Gutes daraus zu machen und Veränderungen zum Positiven einzuleiten." Gerade "in unserem kleinen, feinen Burgenland" würden "sich die Menschen das auch erwarten", plädierte die Grüne Frontfrau für "ein Abrüsten der Worte und mehr Respekt".

Auch Leonore Gewessler heizte ordentlich ein: "Wir sind im Burgenland die Einzigen, die sich dafür einsetzen, dass es gesunde Böden gibt, und nicht den nächsten zubetonierten Parkplatz. Wir sind die Einzigen, die dafür sorgen, dass Ortskerne wieder belebt werden und die Generationen miteinander ein gutes Leben führen können – in einem Burgenland, in dem man Vertrauen in die Politik haben kann, weil man weiß: Die Grünen schauen auf Transparenz." Die Grünen wollen eine "kritische Stimme mit wachsamen Augen" sein.

Grüne zittern um Einzug in den Landtag

Für die Umweltpartei geht es im Burgenland bereits um alles – laut Umfragen droht ein Scheitern an der 4-Prozent-Hürde. Schaffe man den Einzug in den Landtag nicht, bleiben mit SPÖ, ÖVP und FPÖ drei "Betoniererparteien", die sich gegenseitig "rechts überholen", warnte man.

"Es ist keine g'mahte Wies'n, das wissen wir und das wissen auch die Menschen. Ohne uns Grüne drohen für die Zukunft so wichtige Themen wie Bodenschutz, lebendige Ortskerne und Transparenz ganz aus dem Landtag zu fliegen", so Haider-Wallner.

Blaue setzten auf "Treue und Fleiß"

Anders stehen die Vorzeichen bei der FPÖ, die aktuell klar zweiter sind: Spitzenkandidat Norbert Hofer, der – wie berichtet – mit "Treue, Fleiß und Redlichkeit" geworben hatte, setzt nun auf eine neue Werbewelle: Auf den großen 16-Bogen-Ständern baut der Blaue jetzt auf den Spruch "Burgenland braucht dich jetzt". In kleineren Formaten nimmt er Anleihe an Herbert Kickls Kampagne für die Nationalratswahl, Slogan: "Dein Herz sagt Hofer".

ÖVP verspricht zu sparen

Während die Doskozil-SPÖ am Dreikönigstag in Oberwart mit Tausenden Funktionären in den Wahlkampf startet, verzichtet die Burgenländische Volkspartei auf eine Großveranstaltung. Aufgrund der Wahlkampfkosten-Obergrenze habe man sich stattdessen für Werbemittel für die Ortsparteien entschieden. Die ÖVP setzt auf das Motto: "Wähl dich frei. Weil sich vieles ändern muss."

Neos fürchten neue Schulden, ärgern sich über Dosko

Hans Peter Doskozils Slogan ("Immer an deiner Seite") stellt für Neos-Spitzenkandidat Christoph Schneider "ein Warnsignal" dar. Er fürchtet "noch mehr Bevormundung, noch weniger Freiheit und noch mehr Schulden auf den Schultern unserer Kinder". Laut aktuellen Umfragen dürften auch die Neos den Einzug in den Landtag nicht schaffen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Grünen im Burgenland haben ihren Wahlkampf mit dem Slogan "Lieber grün als grantig" gestartet und setzen auf Themen wie Bodenschutz, lebendige Ortskerne und Transparenz.
    • Unterstützt von Umweltministerin Leonore Gewessler, warnte die Grüne Frontfrau Anja Haider-Wallner, dass ohne die Grünen wichtige Themen aus dem Landtag verschwinden könnten, während die SPÖ, ÖVP und FPÖ ihre eigenen Kampagnen mit unterschiedlichen Schwerpunkten führen.
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